Das "Supermaterial" Graphen feiert mal wieder einen Auftritt. Das Watt Laboratory, eine Abteilung des Forschungszentrums von Elektronikriese Huawei, hat das zweidimensionale Kohlenstoffmaterial in einen neuen Lithium-Ionen-Akku integriert.

Daneben hat man auch einen Zusatz für das Elektrolyt entwickelt, welches es resistenter gegen Verdampfungseffekte bei höheren Temperaturen macht. Ebenso kommt als Kathode ein auf großen Kristallstrukturen aufbauendes NMC-Material zum Einsatz, die die thermische Stabilität erhöhen. Das Graphen wiederum sorgt für effizientere Kühlung. In Summe funktioniert der Akku bis zu einer Temperatur von 60 Grad Celsius, eine Steigerung um zehn Grad zum bisherigen.

Huawei

Für warme Gegenden

Der Akku ist für den Einsatz in Gebieten mit hoher Temperatur ausgelegt, etwa zur Versorgung von Telekommunikationsmasten in Teilen Afrikas, Mittel- und Südostasiens, wo auch Stromausfälle häufig vorkommen. Dort sollen sie auch auf die doppelte Lebensdauer bisher verwendeter Batterien kommen. Eine Option stellen sie auch für den Verbau in Drohnen dar, die im Betrieb meist eine starke Hitzeentwicklung aufweisen.

Im Schnitt kommen sie beim Entladen unter wärmeren Umgebungsbedingungen auf eine durchschnittlich um fünf Grad niedrigere Arbeitstemperatur. Laut den Wissenschaftlern konnte sie nach 2.000 Ladezyklen bei 60 Grad mehr als 70 Prozent ihrer Kapazität erhalten.

Wann die am 57. Battery Symposium in Japan vorgestellte Technologie ihren Weg auf den Markt finden soll, hat Huawei noch nicht bekannt gegeben. (red, 01.12.2016)