Vom Lehrling zum Fachhochschuldozenten: Thomas Felberbauer
St. Pölten – "Ich wollte raus aus der Komfortzone", sagt Thomas Felberbauer über seine Entscheidung, nach seiner Lehre zum Elektroanlagentechniker bei BMW Motoren Steyr ein Studium zu beginnen. Er habe bemerkt, dass er sehr gerne lernt, erzählt der 31-Jährige. Dennoch habe er es als Risiko empfunden, einen sicheren Job aufzugeben. Auch sei da ein gewisser Zweifel gewesen: "Schaffe ich das überhaupt?"Aber er hat es geschafft – über ein Studium des Produktions- und Logistikmanagements an der Fachhochschule Oberösterreich zum Doktorat an der Johannes-Kepler-Universität Linz. Das Thema seiner Arbeit: Personaleinsatzplanung im Projektmanagement.
Seit kurzem ist Felberbauer, geboren in Ternberg bei Steyr, nun Dozent im Studiengang Smart Engineering an der Fachhochschule St. Pölten. Die größte Herausforderung auf seinem Karriereweg sei stets gewesen, "das hohe Ausmaß an Selbstdisziplin für einen längeren Zeitraum zu behalten". Dabei hilft großes Interesse an der Materie. Das will Felberbauer auch bei seinen Studierenden wecken.Ob er den seinigen als idealen Weg für jene, die sich nach einer Lehre beruflich verändern wollen, bezeichnen würde? Eine gewisse Liebe zur Theorie brauche es schon, sagt der 31-Jährige. "Für die, die das gar nicht interessiert, ist das sicher nichts."Sein praktisches Vorwissen, dass ihm bekannt ist, "wie der Produktionsprozess funktioniert", habe ihm an der Hochschule aber sehr wohl geholfen. "Ich konnte zu den Lerninhalten sofort den Kontext zur Praxis herstellen", sagt Felberbauer. "Jemand, der aus der AHS kommt, tut sich da sicher schwerer."Genau diese Verbindung von Theorie und Anwendung schätze er auch am Studiengang, in dem er lehrt. Smart Engineering ist nämlich ein "duales Studium" mit Lektionen im Hörsaal und Praxiseinsätzen im Unternehmen. "Ähnlich einer Lehre, nur eben auf Universitätsniveau." (lib)