Foto: Watch Dogs 2

Die Ende November erschienene PC-Version des Hackerspiels "Watch Dogs 2" geht mit einer tief im System integrierten Software gegen Spieler vor, die versuchen, mit Cheats in Multiplayer-Partien zu betrügen. Damit will Hersteller Ubisoft für Chancengleichheit sorgen, einigen Spielern gehen die Methoden des eingesetzten EasyAntiCheat-Programms aber zu weit. Denn die Systemüberwachung ist laut Bericht der Seite Techpowerup nicht nur dann aktiv, wenn man online spielt, sondern auch, wenn man alleine und privat die Straßen des virtuellen San Francisco unsicher machen will.

Oh, die Ironie

Dem Bericht zufolge installiert EasyAntiCheat einen Treiber im Kernel-Modus und einen Dienst, der die Daten des Betriebssystems und des Spiels überwacht, sobald man "Watch Dogs 2" gestartet hat. So werde verhindert, dass Cheatprogramme Veränderungen an den Spieldateien vornehmen können. Und zu guter Letzt kann die Software sogar Screenshots anfertigen, um etwaige Betrüger zu überführen.

Während diese strenge Vorgehensweise bei kompetitiven Spielen durchaus sinnvoll ist, stellt sich bei einem auf pure Unterhaltung ausgelegten Werk wie "Watch Dogs 2" die Frage, ob die Hersteller damit über die Stränge schlagen. Denn nicht nur stellt dies einen gewissen Eingriff in die Privatsphäre da, auch könnte dies die Nutzung von Modifikationen erschweren.

Video: Wir spielen "Watch Dogs 2"
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Mods problematisch

"Wer Spieldateien modifiziert, tut dies auf eigene Gefahr und kann den Anti-Cheat-Schutz auslösen", heißt es dazu in Ubisofts Verhaltenkodex zu "Watch Dogs 2". "Jegliche Modifizierungen von Spieldateien in Verbindung mit Online-Aktivitäten sind strikt untersagt."

Immerhin wird damit die Möglichkeit für Offline-Mods eingeräumt. Bei unauthorisierten Eingriffen in den Online-Modus droht Spielern schon beim ersten Verstoß die Sperre von Multiplayer-Funktionen. Die Ironie dabei: Im Spiel "Watch Dogs 2" gilt es als Hacker gegen einen Überwachungsapparat anzukämpfen. (zw, 1.12.2016)