Reinhold Lopatka hat einen Fehler eingeräumt.

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Wien – ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka steht zu seiner Aussage, wonach er persönlich FPÖ-Kandidat Norbert Hofer bei der Bundespräsidentschaftswahl präferiere. Sein Fehler in der ÖVP-internen Debatte sei gewesen, dass er Parteichef Reinhold Mitterlehner nicht vorab informiert habe, dass er seine Meinung öffentlich machen werde, sagte Lopatka im Streitgespräch mit Peter Pilz (Grüne) im TV-Sender oe24.tv.

Die nach seiner Aussagen ausgebrochene Diskussion und der Konflikt mit Mitterlehner – der sich für Alexander Van der Bellen ausgesprochen hatte – sei "nicht angenehm" gewesen, sagte Lopatka am Mittwochabend. Daher sei es "umso wichtiger" gewesen, "dass wir uns sofort zusammengesetzt haben", sprach er die Aussprache mit seinem Parteichef vom Montag an. Dabei habe ihm Mitterlehner seine Position dargelegt, und er die seine. "Mitterlehner hat mir gesagt, es ist indiskutabel, dass ich ihn vorher nicht informiert habe" – und er habe diesen Fehler eingeräumt.

Auch Van der Bellen geeignet

Er glaube, dass Hofer der Favorit ist, sagte Lopatka – das habe er auch in seiner Stellungnahme von letzter Woche (in der "Kronen Zeitung") so dargelegt. "Ich habe gesagt, er ist der Favorit. Und ich sage Ihnen, er hat meine persönliche Präferenz", sagte er zu "Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner.

Grundsätzlich halte er aber beide Kandidaten – Hofer wie auch Van der Bellen – für das Amt des Präsidenten für "geeignet". "Wer immer am Sonntag gewählt wird, der sollte von allen in Österreich, aber auch im Ausland entsprechend aufgenommen werden, nämlich als jemand, der von den Österreicherinnen und Österreichern in die höchste Funktion, die es gibt, gebracht wurde", sagte Lopatka. Von einer "Richtungsentscheidung" wollte er nicht sprechen. Diese werde es erst bei der nächsten Nationalratswahl geben.

Pilz ortete in Lopatkas Bekenntnis zu Hofer bereits Vorarbeiten für eine Neuauflage einer schwarz-blauen Koalition im Bund. "Es geht darum, dass das schwarz-blaue Establishment wieder an die Macht will", so der grüne Abgeordnete. (APA, 30.11.2016)