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Der Streit über das neue Regelwerk, das in der Branche "Basel IV" genannt wird, zieht sich schon lange hin.

Foto: REUTERS/Dado Ruvic

Santiago de Chile/Berlin – Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hat sich bei seinem Treffen in Santiago de Chile offenbar nicht auf neue Kapitalregeln für Geldhäuser weltweit verständigen können. Basel-Generalsekretär William Coen äußerte sich in der Nacht auf Mittwoch dennoch zufrieden. "Wir haben in den vergangenen Tagen wirklich große Fortschritte gemacht", sagte er der Nachrichtenagentur Reuters.

Zwei mit den Verhandlungen vertraute Personen sagten, es sei nach wie vor das Ziel, sich bis Jahresende auf ein Abkommen zu verständigen. "Man will sich bemühen und hat es noch nicht abgeschrieben", sagte einer der Insider. Dies könne entweder in individuellen Gesprächen oder bei einem Extra-Treffen des Baseler Ausschusses geschehen.

Der Streit über das neue Regelwerk, das in der Branche "Basel IV" genannt wird, zieht sich schon lange hin. Strittig ist vor allem der Einsatz von internen Modellen, mit denen viele Großbanken berechnen, wie viel Eigenkapital sie für Kredite und andere Geschäfte zur Seite legen müssen. Ihrem Einsatz wollen die USA nun enge Grenzen setzen. Viele deutsche und europäische Geldhäuser fürchten, dass die Kapitalanforderungen an sie dadurch deutlich steigen würden. Die Frage, wie der Einsatz interner Modelle durch bestimmte Hürden ("Output-Floors") beschränkt werden könne, sei nach wie vor umstritten, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person. (APA, Reuters, 30.11.2016)