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Grafik: Reuters

Der Schweizer Gastredner Ignaz Bearth während einer Kundgebung der Pegida Wien am Sonntag, 19. April in Wien

Foto: APA/HERBERT P. OCZERET

Berlin – Der Erfolg rechtsgerichteter Parteien in vielen europäischen Ländern geht einer Studie zufolge vor allem auf Globalisierungsängste zurück. Nach einer Umfrage für die Bertelsmann-Stiftung fürchten in Österreich 69 Prozent der FPÖ-Unterstützer die wachsende internationale Verflechtung. In Frankreich sind es 76 Prozent der Parteigänger des Front National und in Deutschland 78 Prozent der AfD-Anhänger.

Zwei Lager

In der Gesamtbevölkerung spalten sich die Europäer in zwei annähernd gleich große Lager, wenn es um die Sichtweise der Globalisierung als Chance oder Bedrohung geht. Allerdings gibt es in einzelnen Ländern deutlich unterschiedliche Sichtweisen. Keines der untersuchten Länder erreichte einen höheren Wert an Skeptikern als Österreich mit 55 Prozent. Auch in Frankreich sieht mit 55 Prozent eine Mehrheit das Zusammenwachsen der Welt als Bedrohung. In den Niederlanden sind dies nur 41 Prozent, in Deutschland 45 Prozent und in Ungarn 46 Prozent.

14.900 EU-Bürger befragt

"Je niedriger das Bildungsniveau, je geringer das Einkommen und je älter die Menschen sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie Globalisierung als Bedrohung wahrnehmen", heißt es in der Untersuchung. Für die Erhebung wurden 14.900 Menschen in der Europäischen Union befragt.

Nach der Studie ziehen ebenfalls linksgerichtete Parteien – wenn auch in deutlich geringerem Umfang – Globalisierungsgegner an. In Deutschland ist es demnach die Linkspartei, in Italien die Bewegung Fünf Sterne und in Spanien die Partei Podemos. (APA, Reuters, 30.11.2016)