Der Mini-Gameboy hat Platz auf einem Schlüsselbund.

Foto: Hackaday

Findige Tüftler mit 3D-Druckern setzen immer wieder spannende Projekte um. Immer wieder werden dabei auch Retro-Konsolen zum Bastelobjekt und in neue Formfaktoren verpackt. Auf der Hackaday 2016 hat nun ein begabter Handwerker unter dem Pseudonym "hacker_Sprite_TM" den wohl kleinsten funktionierenden Gameboy der Welt vorgestellt, berichtet The Verge.

Inklusive Lautsprecher

Inspiriert ist die Entwicklung von einem Schlüsselanhänger im Design des Nintendo-Handhelds mit Kultstatus. In dieser Größe hat er das Gerät als Emulator nun tatsächlich umgesetzt. Es nutzt einen ESP32-Chip, der eine Dualcore-CPU mit 240 MHz-Taktung, 512 KB SRAM sowie integriertes WLAN (802.11n) und je nach Version auch Bluetooth mitbringt.

Auch einen kleinen Lautsprecher konnte er verbauen. Programmpakete (ROMs) werden drahtlos auf das Gerät geschickt. Als Grundlage dient die Emulationssoftware GNUboy, die Spiele für den Gameboy und Gameboy Color unterstützt. Code und Anleitung sollen in Kürze auf der Website des Machers veröffentlicht werden.

Einen Kompromiss musste "hacker_Sprite_TM" beim Display eingehen. Das verwendete OLED-Panel löst mit 96 x 64 Pixel niedriger auf als die Matrixanzeige des Originals (160 x 144 Pixel) und weist auch ein anderes Seitenverhältnis auf. Die Funktionstüchtigkeit demonstriert er in der Aufzeichnung seiner Projektvorstellung ab Minute 37.

HACKADAY

Auch als Streaming-Gerät verwendbar

Neben der Emulation von Gameboy-Games kann der Mini-Gameboy auch für das Streaming von Spielen vom PC verwendet werden wobei die Tasteneingaben an den Rechner zurückgemeldet werden. Dies demonstriert der Bastler etwa mit "Doom" und "The Witcher 3" – der Chip in der Mikrokonsole zeigt sich mit dieser Aufgabe allerdings leicht überfordert. (gpi, 29.11.2016)