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Foto: Reuters / Alexander Demianchuk

Berlin – Nach dem Verlust der Übertragungsrechte der Olympischen Spiele 2018 und 2020 sehen sich ARD und ZDF mit einer Gebührendebatte konfrontiert. Wie berichtet, konnten sich der Rechteinhaber Discovery und Deutschlands öffentlich-rechtliche Sender nicht auf einen Preis einigen. Für die Sublizenzen für den Zeitraum von 2018 bis 2024 boten ARD und ZDF laut dpa rund 200 Millionen Euro, Discovery verlangte 300 Millionen für die Ausstrahlungsrechte der Winterspiele 2018 in Pyeongchang und der Sommerspiele 2020 in Tokio.

Das dadurch eingesparte Geld könnte sinnvoll verwertet werden, schlagen Kommentatoren vor. Zum Beispiel, indem ARD und ZDF die TV-Gebühren senken, schreibt "Sportbild"-Chefredakteur Alfred Draxler: "Als Sportfan frage ich mich auf der anderen Seite aber mehr und mehr, warum man mir unverändert die 17,50-Euro-GEZ-Zwangsgebühr abverlangt."

Rund 250 Millionen Euro für Übertragungsrechte und Produktionskosten würden die Öffentlich-Rechtlichen ohne Olympia sparen, rechnet Markus Völker in der "taz" vor. Sein Vorschlag: "Die Anstalten könnten das Geld in ein Fernsehen investieren, das kein oberflächliches Unterhaltungs-TV ist." Um journalistische Qualität müsse man sich bei der Übertragung von Olympia keine Sorgen machen: "Die Unterschiede zwischen den Sportübertragungen der Öffentlich-Rechtlichen und denen von Eurosport sind eher gradueller Natur. Hier wie da wird Sport von servilen Moderatoren und Kommentatoren präsentiert, die ein Naheverhältnis zum Sportler pflegen und eher nicht an Aufklärungsarbeit interessiert sind."

Niedrigere Fernsehgebühren müsste in Deutschland die unabhängige Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten vorschlagen und die Parlamente der Länder absegnen. Erst im Oktober haben die Ministerpräsidenten der Bundesländer entschieden, dass die TV-Gebühren in der Höhe von 17,50 Euro pro Monat und pro Wohnung bleiben sollen. (red, 29.11.2016)