Die deutsche Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will Arbeit im digitalen Zeitalter umfassend fördern. "Wir haben die Chance auf einen Jahrhundert-Fortschritt, der allen nutzt", sagte Nahles am Dienstag in Berlin. Sie wolle Arbeitgebern und Gewerkschaften zunächst in einer zweijährigen Probephase mehr Flexibilität gestatten, als es das Arbeitszeitgesetz vorsieht.

Einkommensausfälle bei Qualifizierung, Existenzgründung, bei Teilzeitphasen oder Auszeiten

Alle Bürger sollten beim Start ins Arbeitsleben ein persönliches Erwerbstätigenkonto mit Startguthaben erhalten. Einkommensausfälle bei Qualifizierung, Existenzgründung, bei Teilzeitphasen oder Auszeiten sollten so kompensiert werden. Die Bundesagentur für Arbeit solle alle Beschäftigten bei der Qualifizierung beraten.

Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer hat vor finanziellen Belastungen durch die Vorschläge gewarnt. So habe Nahles nicht gesagt, wo das Geld für das vorgeschlagene Erwerbstätigenkonto zur Bezahlung von Qualifizierung oder Auszeiten herkommen solle, sagte Kramer am Dienstag in Berlin. Wichtig sei, dass das die nächste Generation nicht belaste. Weiterbildung im Betrieb müsse zudem weiter Sache der Kammern bleiben. Der Nahles-Vorschlag, den Tarifpartnern in einer zweijährigen Probephase mehr Flexibilität bei der Arbeitszeit zu erlauben, dürfe nicht zu einem Hin und Her der Regeln in den Unternehmen führen. (APA, 29.11. 2016)