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Die neuen Schuldscheine wurden am Montag erstmals ausgegeben.

Foto: Reuters/Bulawayo

Harare – Simbabwe hat wegen einer anhaltenden Bargeldknappheit mit der Ausgabe von Schuldscheinen als Parallelwährung begonnen. Kritiker befürchten, dass dies zu einer Wiederkehr der galoppierenden Inflation führen könnte, die das Land 2008 an den Rand des Abgrunds gebracht hatte.

Die simbabwische Zentralbank begann am Montag, die ersten Schuldscheine im Wert von 10 Mio. US-Dollar (9,4 Mio. Euro) in Umlauf zu bringen. Das Gesamtvolumen soll sukzessive auf 200 Mio. Dollar erhöht werden. Nach einer Phase der Hyperinflation gab Simbabwe 2009 seine Währung auf und nutzt seither vor allem den US-Dollar.

Umtausch in US-Dollar

Die Zentralbank hatte die Einführung der Schuldscheine bereits im September angekündigt. Die Scheine im Wert von zwei und fünf Dollar können eins zu eins gegen US-Dollar eingetauscht werden. Kritiker befürchten jedoch, dass sie schon bald an Wert verlieren werden, weil die Simbabwer dem neuen Geld nicht vertrauen. Das liegt auch am Misstrauen gegenüber der Regierung von Präsident Robert Mugabe. Der 92-Jährige regiert das Land seit mehr als 35 Jahren.

Wegen zu niedriger Exporte gibt es in dem Land im südlichen Afrika seit Monaten nicht mehr genug US-Bargeld. Lange Schlangen vor Geldautomaten gehörten zuletzt zum Alltag, Automaten geben oft nur maximal 50 US-Dollar pro Tag und Kunde heraus. Es wird geschätzt, dass rund 80 Prozent der Simbabwer keinen formellen Job haben. (APA, 28.11.2016)