Der norwegische Pen-Club will nach Moskau reisen, um US-Whistleblower Edward Snowden seinen Ossietzky-Preis zu überreichen. Das teilte die Organisation am Samstag in Oslo mit.

Am Freitag hatte das höchste norwegische Gericht als letzte Instanz eine Klage Snowdens auf freies Geleit abgewiesen. Snowden wollte gerichtlich eine Zusicherung der norwegischen Regierung erstreiten, ihn bei einer Reise nach Norwegen zur Preisverleihung nicht an die USA auszuliefern.

Pen-Club kämpft weiter

"Unsere Schlacht ist verloren, aber das langfristige Ziel bleibt dasselbe: dass Edward Snowden und andere, die Fehlverhalten melden, dies ohne Angst vor Strafverfolgung und im schlimmsten Fall lebenslange Freiheitsstrafe tun können", sagte William Nygaard, der Präsident des norwegischen Pen-Clubs.

Snowdens Gesuch wurde in allen drei Instanzen mit der Begründung abgewiesen, dass kein Auslieferungsgesuch an die USA vorliege, da sich der 33-Jährige nicht in Norwegen aufhalte. Snowden lebt seit 2013 in Russland. Weil er die massenhaften Abhöraktionen des US-Geheimdienstes NSA (National Security Agency) öffentlich gemacht hatte, droht ihm in den USA eine Haftstrafe wegen Geheimnisverrats. (APA, 27.11.2016)