San Jose – Beim Durchzug durch Costa Rica hat der Wirbelsturm "Otto" mindestens neun Menschen in den Tod gerissen. Acht Leichen seien bereits geborgen worden, teilte die Polizei am Freitag mit. Staatschef Luis Guillermo Solis rief drei Tage Staatstrauer aus. Der Sturm habe binnen weniger Stunden so viel Niederschlag gebracht, wie in der Gegend sonst in einem Monat fällt, sagte der Präsident.

Der Polizeivertreter Walter Espinoza sagte vor Journalisten, fünf der Opfer seien in der Stadt Upala nahe der Grenze zu Nicaragua ums Leben gekommen. Nach Behördenangaben beliefen sich allein die durch den Hurrikan angerichteten Straßenschäden auf acht Millionen Dollar (7,6 Millionen Euro). Auf Luftaufnahmen des Fernsehens waren Wasser- und Schlammmassen in mehreren Orten im Norden von Costa Rica zu sehen. Mehrere kleinere Brücken stürzten ein.

Wegen "Otto" war außer in Costa Rica auch in Nicaragua Alarmstufe Rot ausgelöst worden. Dort traf der Hurrikan mit Windstärken von bis zu 175 Stundenkilometern am Donnerstag auf Land. "Otto" zog im Südosten des Landes jedoch durch ein dünn besiedeltes Gebiet mit vielen Nationalparks.

Bisher gebe es zum Glück keine Todesopfer zu beklagen, sagte Nicaraguas First Lady und Regierungssprecherin Rosario Murillo. Die Behörden dort hatten vorsorglich 10.500 Menschen in Sicherheit gebracht, in Costa Rica waren es 5500.

"Otto" hatte sich schon auf dem Weg nach Costa Rica abgeschwächt, zog von da aus zum Pazifik und wurde schließlich zu einem Tropensturm herabgestuft. Anfang der Woche hatten die Ausläufer von "Otto" in Panama nach Angaben der Zivilschutzbehörde acht Menschen getötet. (APA, 25.11.2016)