Bogota – der Aufnahme von Friedensverhandlungen mit der ELN-Guerilla hat die kolumbianische Regierung von den Rebellen ein Überlebenszeichen der von ihnen festgehaltenen Geisel gefordert. Es bestehe Grund zu der Annahme, dass der Geisel Odin Sanchez kurz vor der Freilassung etwas zugestoßen sei, begründete die Regierung am Freitag ihr Anliegen.

Die marxistisch-leninistische Nationale Befreiungsarmee (ELN) ist die zweitgrößte Guerillaorganisation in Kolumbien. Sie soll derzeit noch rund 2.000 Kämpfer in ihren Reihen haben.

Der frühere Kongressabgeordnete Sanchez befindet sich seit März in Gewalt der ELN. Er gilt als letzte prominente Geisel der Rebellen. "Die Zustellung eines Überlebenszeichens hat sich wegen militärischer Operationen im Department Choco verzögert", teilte die ELN mit.

Kolumbien will die Friedensverhandlungen erst nach der Freilassung von Sanchez aufnehmen. Ein erstes Treffen in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito scheiterte Ende Oktober, weil sich der frühere Kongressabgeordnete noch in Gewalt der Rebellen befand. Wie viele Menschen noch in Geiselhaft der ELN sind, ist unklar. Mit der größeren Guerillaorganisation FARC hat die Regierung nach vierjährigen Verhandlungen bereits ein Friedensabkommen unterzeichnet. (APA, 25.11.2016)