Miami – Mit einem Ideenwettbewerb will die US-Weltraumbehörde NASA ein drängendes Problem der Raumfahrt lösen: Bis Mitte Dezember sollen Vorschläge gesammelt werden, wie sich Astronauten im Weltall auf Langzeitflügen einfach und hygienisch erleichtern können. Für die drei besten Ideen wurden jeweils rund 28.000 Euro ausgelobt.

Das Problem ist, dass sich Raumfahrer auf Flügen ins All in einem abgeschlossenen Schutzanzug befinden, in dem sie sich selbst nicht anfassen können. "Sie können sich nicht einmal an der Nase kratzen", erklärte die Nasa. Von der Verrichtung anderer Bedürfnisse ganz zu schweigen.

Konkret hofft man nun auf Vorschläge, wie Astronauten bis zu sechs Tage lang mit einem am Körper getragenen System Urin und Kot entsorgen können, ohne dabei eine Toilette aufsuchen zu müssen. "Die alte Standardlösung bestand aus Windeln, diese sind aber nur eine sehr vorübergehende Lösung. Für mehr als einen Tag ist das keine gesunde und schützende Option", heißt es in dem Aufruf.

In der vergangenen Woche etwa hatten die drei Astronauten, die mit einer Sojus-Kapsel zur Internationalen Raumstation ISS flogen, zwei Tage lang auf Toilettengänge verzichten müssen. So lange dauerte der Flug aus Kasachstan zur ISS.

Ein generelles Problem bestehe darin, dass sich Kot und Urin unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit nach dem Ausscheiden an Flächen anhaften können, wenn sie nicht anderweitig abgesaugt werden. "Niemand will, dass solche Flüssigkeiten oder Substanzen sechs Tage lang am Körper kleben", erklärte die Nasa.

Ideen können übrigens hier eingereicht werden:

--> Space Poop Challenge

(APA, red, 24. 11. 2016)