London – Nach dem Brexit-Votum korrigiert Großbritannien seine Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre nach unten. Für das Jahr 2017, in dem die EU-Austrittsverhandlungen beginnen sollen, sagt das unabhängige britische Haushaltsbüro OBR ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von nur noch 1,4 Prozent voraus. Noch im März waren 2,2 Prozent angepeilt worden.

Auch die Prognose für 2018 wurde gesenkt: Statt 2,1 Prozent erwartet das Haushaltsbüro nur noch ein Plus von 1,7 Prozent, teilte Finanzminister Philip Hammond am Mittwoch vor dem Parlament mit. Die März-Prognose war noch unter der Prämisse erstellt worden, dass das Vereinigte Königreich in der EU bleiben würde. Doch im Juni entschied sich die Mehrheit der Bevölkerung in einem Referendum überraschend, der Europäischen Union den Rücken zu kehren.

"Unsere Aufgabe ist es, unsere Wirtschaft darauf vorzubereiten, widerstandsfähig für das Verlassen der EU zu sein und sie für die anschließende Übergangsphase fitzumachen", sagte Hammond. Rund die Hälfte der britischen Exporte geht in die Staaten der EU. Laut Hammond geht das OBR davon aus, dass die Unsicherheit über die künftigen Handelsbeziehungen das Wachstum in den kommenden Jahren um 2,4 Prozentpunkte schmälern wird. 2019 und 2020 sieht das Haushaltsbüro wie im März einen Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt von jeweils 2,1 Prozent. (APA, 23.11.2016)