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Präsidentin Park soll interveniert haben, damit die Fusion zweier Samsung-Töchter genehmigt wird.

Foto: Jang Se-young/Newsis via AP

Seoul – Die Ermittlungen im Korruptionsskandal um eine Vertraute der südkoreanischen Präsidentin Park Geun-hye ziehen immer weitere Kreise – und nun auch Samsung in ihren Strudel. Die Staatsanwaltschaft ließ sowohl Büros des größten Mischkonzerns des Landes als auch die Zentrale des staatlichen Pensionsfonds durchsuchen, wie südkoreanische Sender am Mittwoch berichteten.

Park stehe im Verdacht, auf den Fonds eingewirkt zu haben, um die umstrittene Fusion zweier Samsung-Töchter im vergangenen Jahr zu bewilligen. An beiden Unternehmen hatte der Fonds Anteile. Im Gegenzug für die Unterstützung durch den Fonds soll sich Samsung angeblich kenntlich gezeigt haben, indem es unter anderem die sportlichen Aktivitäten der Tochter von Parks umstrittener Freundin Choi Soon-sil finanzierte, die im Zentrum des Korruptionsskandals steht. Ein Sprecher der Samsung-Gruppe, deren Kernstück der weltgrößte Smartphone-Hersteller Samsung Electronics ist, bestätigte die Durchsuchungen, äußerte sich aber nicht weiter dazu.

Vorwurf: Persönliche Bereicherung

Die konservative Staatschefin ist wegen des Skandals schwer in Bedrängnis geraten. Park wird vorgeworfen, ihrer Freundin ohne offizielles Amt die Einmischung in die Regierungsgeschäfte erlaubt zu haben. Choi soll zudem ihre Beziehung zu Park genutzt haben, um Sponsorengelder für zwei private Stiftungen von Unternehmen wie Samsung einzutreiben und sich persönlich zu bereichern.

Die Staatsanwaltschaft hatte bereits im Zuge ihrer Ermittlungen unter anderen die Konzernchefs von Hyundai, LG und der SK-Gruppe sowie einige Spitzenmanager von Samsung einschließlich des Sohnes des schwer erkrankten Samsung-Electronics-Vorsitzenden Lee Kun Hee-lee, Lee Jae-yong, befragt. Jetzt will auch das Parlament die Beziehungen der großen Unternehmen zu Choi untersuchen. Der dazu gegründete Sonderausschuss habe beschlossen, in den nächsten Wochen die Spitzenmanager zahlreicher Unternehmen einschließlich Lee Jae-yongs anzuhören, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. (APA, 23.11.2016)