"Niki" besitzt bei den deutschen Crews einen schlechten Ruf.

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Wien/Schwechat/Berlin – Aus der österreichischen Air-Berlin-Tochter Niki und der deutschen Ferienfluggesellschaft TUIfly soll ein neuer Ferienflieger werden. Das ist Teil des neuen Rettungspakets für die marode Air Berlin. Am Mittwoch ist dazu Aufsichtsrat beim TUI-Konzern.

Fest stehe schon jetzt, dass die Marke "Tuifly" eingestellt wird, heißt es im deutschen "Handelsblatt" (Montag). Der Vorgängername "Hapag-Lloyd Express" (HLX) stehe nicht mehr zur Verfügung, die Air-Berlin-Marke "Niki" besitze bei den Crews des Fusionspartners einen schlechten Ruf. Deshalb läuft alles auf einen neuen Kunstnamen heraus.

Die "Süddeutsche Zeitung" spekulierte zuletzt über eine Umbenennung in "Blue Sky" für die neu entstehende Holding, in die TUIfly und Niki eingebracht werden sollen.

Am Montag wollten TUIfly-Betriebsratsvertreter, Cockpit-Mitarbeiter und Vertreter des Kabinenpersonals einen Forderungskatalog für die Aufsichtsratssitzung festlegen.

Noch wird verhandelt. Bei Tuifly wachsen aber die Chancen, dass sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber diese Woche auf ein Zusammengehen mit der Touristiksparte von Air Berlin einigen. "Für uns geht es nicht um das Ob, sondern um das Wie", wird im "Handelsblatt" ein Betriebsratsvertreter zitiert.

Besorgte Mitarbeiter

Der Zeitung zufolge sichert der TUI-Vorstand seiner Flugtochter nun zu, mindestens drei weitere Jahre eine deutsche Gesellschaft mit Sitz in Hannover zu bleiben. Und das, obwohl die neue Dachgesellschaft künftig mit knapp über 50 Prozent von einer österreichischen Stiftung dominiert werden soll.

TUI dagegen soll seinen Anteil auf unter 25 Prozent reduzieren, Air-Berlin-Großaktionär Etihad soll etwa ein Viertel bekommen.

Um weitere Aktionen unter den besorgten TUIfly-Mitarbeitern – die sich vor niedrigeren Löhnen fürchten, die in Österreichs Luftfahrt gezahlt werden – zu verhindern, habe die TUI-Leitung versprochen, die Arbeitsverträge der TUIfly-Mitarbeiter in den kommenden drei Jahren zu erhalten. Betriebsräte und Personalvertretungen werde man im Amt lassen und Einschnitte bei den Gehältern verhindern, heißt es in dem Bericht. Die Arbeitnehmervertreter dürften die Drei-Jahres-Garantien in schriftlicher Form verlangen. (APA, 21.11.2016)