Washington – In der US-Regierung gibt es Medienberichten zufolge Bestrebungen, vor der Amtsübergabe des scheidenden Präsidenten Barack Obama an seinen Nachfolger Donald Trump den NSA-Chef Michael Rogers zu entlassen. Verteidigungsminister Ashton Carter und Geheimdienstkoordinator James Clapper hätten Obama zur Entlassung von Rogers aufgefordert, berichtete die "Washington Post" in ihrer Samstagsausgabe.

Obama erwäge die Entlassung, nachdem "mehrere hochrangige Verantwortliche" an Rogers Kritik geübt hätten, hieß es auch in der Samstagsausgabe der "New York Times", die keine Namen nannte. Trump will laut den Zeitungsberichten Rogers als Nachfolger von Clapper zum Geheimdienstkoordinator ernennen.

Geheime Infos an Öffentlichkeit gelangt

Die Kritik an Rogers beziehe sich einerseits auf sein Verhalten im Kampf gegen die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS), zum anderen darauf, dass wiederholt geheime Informationen an die Öffentlichkeit gelangt seien, heißt es in der "New York Times" weiter.

Die Forderungen nach der Entlassung von Rogers seien bereits im Oktober an Obama herangetragen worden, hieß es in der "New York Times". Für "Fassungslosigkeit" habe dann in Washington gesorgt, dass Rogers am Donnerstag im New Yorker Trump Tower mit dem künftigen Präsidenten zusammenkam, ohne davon seine Vorgesetzten im Vorhinein in Kenntnis zu setzen.

Das US-Verteidigungsministerium wollte zu den Presseberichten nicht Stellung nehmen. Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses, Devin Nunes, teilte mit, er habe Carter und Clapper um eine Stellungnahme gebeten. (APA, 20.11.2016)