Griechenland macht den Weg frei für den Verkauf der Hälfte seiner Anteile am heimischen Telefonkonzern OTE. Fünf Prozent des Aktienkapitals seien an die Privatisierungsagentur weitergereicht worden, erklärte die Regierung am Freitag in ihrem Amtsblatt. Die Agentur muss nun einen Berater für den Verkaufsprozess engagieren. Ein genauer Zeitpunkt für das Geschäft steht noch nicht fest.

Opposition in Parlament

Großaktionär von OTE ist die Deutsche Telekom, die 40 Prozent hält. Sie hat bei dem Verkauf ein Mitspracherecht. Die Opposition im griechischen Parlament und die größte Gewerkschaft – die 14.000 OTE-Mitarbeiter vertritt – sind gegen die Privatisierung. Griechenland verliere damit seinen Einfluss auf das strategisch wichtige Unternehmen, argumentieren sie.

Die Regierung hat den internationalen Geldgebern im Gegenzug für das im vergangenen Jahr vereinbarte dritte Hilfsprogramm zugesagt, bis 2022 insgesamt 14 Mrd. Euro durch Privatisierungen einzunehmen. OTE ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 4 Mrd. Euro das zweitgrößte börsennotierte Unternehmen des Landes. Ein Verkauf von fünf Prozent der Anteile würde rund 200 Mio. Euro in die Staatskassen spülen. (APA, 18.11.2016)