Die Top-Drei im Gesamtranking: PwC Österreich, BDO Austria, ISS Facility Services.

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Foto: Der Standard/Best Recruiters
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In der Studie "Best Recruiters" untersuchte der Career-Verlag in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien bereits zum siebten Mal die größten Arbeitgeber Österreichs auf die Qualität ihres Personal-Recruitings. Das Ergebnis wurde am Mittwoch im Novomatic-Forum in Wien präsentiert.

Im Branchenvergleich Pharma- bzw. Biotechnologie steht die Erber AG, ein Unternehmen im Bereich Futter- und Lebensmittelsicherheit, an der Spitze (Platz im Gesamtranking der Top 100: 13). Gelobt wurde, dass man Bewerbungen auch über das Smartphone abwickeln könne. Auf Erber folgen die Greiner Bio-One GmbH (Platz 31 im Gesamtranking) und Roche Österreich (Platz 52 im Gesamtranking).

Bestplatzierter des Branchenrankings Gesundheits- und Sozialwesen ist die Vinzenz-Gruppe Krankenhausbeteiligungs- und Management GmbH, die durch eine ansehnliche Karrierewebseite und gutes Bewerber-Feedback punkten konnte. Im Gesamtranking belegt die Vinzenz-Gruppe Platz 63. Zweitbester der Branche ist der Fonds Soziales Wien (Gesamtranking Platz 93), dichtauf die PremiQaMed Group (Gesamtranking Platz 98).

Bewertungskriterien

Untersucht wurden für die "Best-Recruiters-Studie" die 400 umsatzstärksten sowie die 325 mitarbeiterstärksten Arbeitgeber in Österreich. Entscheidend für das Abschneiden waren 133 Kriterien, darunter: Die Karriere-Webseite, Social-Media-Aktivitäten und Mobile Recruiting, Qualität, Umfang und Informationsgehalt von Stellenausschreibungen und auch Bewerberfeedback.

Das Studienteam verschickte außerdem Testbewerbungen sowie E-Mail-Anfragen und kontaktierte Arbeitgeber telefonisch. Außerdem untersucht wurde heuer erstmals die "Usability" der Bewerbungstools. Welche Hürden müssen Bewerberinnen und Bewerber überwinden, um ihre Unterlagen einzureichen? Besteht die Möglichkeit, Bewerbungen per Mail zu senden? Wie lange dauert das Ausfüllen eines Onlinebewerbungsformulars?

Das beste Gesamtergebnis

Insgesamt wurde in diesem Jahr das beste Zeugnis PwC Österreich ausgestellt, das Beratungshaus darf sich mit dem Titel "Career's Best Recruiter 2016" schmücken. Mit einer Punktezahl von 97 führt das Unternehmen bereits zum zweiten Mal das Gesamtranking an. Gelobt wurde vor allem die PwC-Karrierewebseite. Künftig wolle man noch stärker digitale Recruiting-Trends in den Fokus nehmen, sagt Elizabeth Hull, Human Capital Leader bei PwC.

Auf den zweiten Platz schaffte es die Beratung BDO Austria, die für die Ansprache potenzieller Mitarbeiter besonderen Wert auf soziale Medien legt. Platz drei belegt in diesem Jahr ISS Facility Services (im vergangenen Jahr Platz zwei), hier lobte Studienleiterin Agnes Koller, dass sich das Unternehmen intensiv mit Möglichkeiten für Innovationen auseinandersetze. Auf dem vierten Platz landeten heuer die Öster- reichischen Lotterien, auf Platz fünf Hofer. Die Top Ten der Arbeitgeber komplettieren Wolf Theiss Rechtsanwälte, Vace Engineering, Peek & Cloppenburg, Casinos Austria und Lidl Österreich.

Die Professionalität der Unternehmen sei heuer im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, sagt Koller. So erreichten die Arbeitgeber durchschnittlich 50 Prozent der maximal möglichen Punkte, im Vorjahr waren es 48 Prozent. Als beste Branche wurde bereits zum sechsten Mal die Unternehmensberatung ausgezeichnet.

Wenig Wert auf Social Media

Besonders gut schnitten die getesteten Unternehmen heuer in puncto Präsenz auf Onlinestellenmärkten und bei Usability ab. Beim direkten Kontakt mit Bewerbern hingegen gebe es noch Verbesserungsbedarf, sagt Studienleiterin Koller: Drei Viertel hätten innerhalb von zehn Werktagen nicht auf die Anfrage eines fiktiven Schülers, der um Tipps zu seinem Lebenslauf bittet, geantwortet. Auf eine Initiativbewerbung gab rund ein Viertel der Arbeitgeber innerhalb von zehn Werktagen keine Rückmeldung, auf Bewerbungen um eine offene Stelle zwölf Prozent.

Auch auf Aktivitäten auf Social Media – Facebook, Twitter, Youtube oder den Karriereplattformen Linkedin und Xing – legen österreichische Unternehmen offenbar noch wenig Wert: 28 Prozent der getesteten Unternehmen sind derzeit gar noch in keinem der neuen Netzwerke aktiv.

Nach wie vor ist die Karriere-Website eine der ersten Anlaufstellen für Interessierte und wird auch von Bewerbern noch am meisten genutzt. Das Bewusstsein, dass einzelne Bewerberzielgruppen unterschiedliche Bedürfnisse haben, setze sich bei Arbeitgebern immer stärker durch: 57 Prozent haben laut Career-Studie auf der Webseite bereits eigene Bereiche für spezielle Kandidatenzielgruppen.

Wie machen es die anderen?

Verglichen wurden die österreichischen Ergebnisse auch mit jenen der restlichen DACH-Region. Da erhielten Arbeitgeber aus Österreich die beste Resonanz der Bewerber. Deutschland liegt derzeit in den folgenden vier Kategorien vorn: Karriere-Website, Social Web, Mobile Recruiting sowie Onlinestellenanzeigenanalyse. Die Bereiche Onlinestellenmärkte und Kontaktaufnahme mit Bewerbern entscheiden derzeit die Schweizer Arbeitgeber für sich. (Lisa Breit, 19.11.2016)