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Italiens Premier Renzi in Not.

Foto: REUTERS/Eric Vidal

Rom – Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi sieht immer noch keinen Nachfolger am Horizont, der ihn an der Spitze seiner rechtskonservativen Oppositionspartei Forza Italia ablösen könnte. "Die Wahrheit ist, dass es zurzeit einen einzigen wahren politischen Leader in Italien gibt, und der heißt Matteo Renzi", erklärte Berlusconi in Anspielung an den seit 2014 amtierenden Premier.

Doch ebenjener steht dieser Tage massiv unter Druck, verband er schließlich sein politisches Schicksal mit dem von ihn initiierten Referendum über eine Verfassungsreform, das am 4. Dezember stattfinden wird. So hat er zum zweiten Mal in dieser Woche zu verstehen gegeben, dass er zurücktreten würde, sollte die Volksabstimmung mit "Nein" ausgehen.

"Tricks der alten Politik"

"Ich klammere mich nicht an den Sessel. Ich bleibe an der Spitze der Regierung, wenn ich etwas ändern kann", sagte Renzi am Donnerstag in einem Radiointerview. Die Tricks der "alten Politik", in der es nur um Macht gehe, interessierten ihn nicht. "Entweder man ändert die Situation, oder man braucht mich nicht", so Renzi.

"Sollte das 'Nein' gewinnen, wird es zu keiner Heuschreckeninvasion in Italien kommen, alles wird einfach beim Alten bleiben. Italien wird weiterhin das teuerste Parlament haben. Die Wähler sollen den Referendumsantrag genau lesen und nach ihrem Gewissen wählen", sagte Renzi.

Keine Freude

Renzi zeigte sich über das Lob seines Vorgängers wohl auch deshalb nicht besonders erfreut. "Manchmal sagt Berlusconi, dass ich ein gefährlicher Diktator bin, jetzt, dass ich ein Leader bin", kommentierte Renzi in einem Radiointerview am Donnerstag. Er kritisierte Berlusconi, weil er anfangs die Verfassungsreform befürwortet hatte, jedoch dann seine Meinung änderte und jetzt eine Kampagne für ein Nein bei dem Referendum führt. (red, APA, 17.11.2016)