Frankfurt – Die Deutsche Bank will laut einem Pressebericht Boni in Millionenhöhe von sechs früheren Vorständen zurückfordern. Betroffen seien die ehemaligen Vorstandschefs Anshu Jain, Josef Ackermann und Jürgen Fitschen sowie weitere Topmanager, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag und berief sich auf Informationen aus Finanzkreisen.

Ein Sprecher der Bank wollte den Bericht nicht kommentieren. Die höchste Summe will die Bank demnach von Jain einholen. Er leitete früher das Investmentbanking und war von 2012 bis 2015 Co-Chef der Deutschen Bank. Dem Bericht zufolge könnte es in seinem Fall um einen zweistelligen Millionenbetrag gehen. Die Bank prüfe nicht nur, in welchem Ausmaß Boni gestrichen werden können, die noch nicht fällig sind. Es gehe auch darum, ob sie bereits zugesprochene Zahlungen einfordern könne.

Die Deutsche Bank steckt mitten in der Sanierung und in Verhandlungen über eine US-Milliardenstrafe wegen Geschäften mit faulen Hypotheken. Jain hatte wie sein damaliger Co-Vorsitzender Jürgen Fitschen 2014 noch rund 6,6 Millionen Euro verdient. Ende Juni 2015 war er zurückgetreten und erhielt für das halbe Jahr ein Gehalt von 1,9 Millionen Euro. (APA, dpa, 17.11.2016)