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Messi sagt, dass Argentinien nicht mehr spricht.

Foto: ap/pisarenko

Alexis Sanchez (vorne) ist auf dem Weg, Chiles Rekordtorschütze zu werden.

San Juan/Lima – Argentinien hat dank eines überragenden Lionel Messi in der südamerikanischen WM-Qualifikation Kolumbien 3:0 (2:0) besiegt und wichtigen Boden gut gemacht. Nach der 0:3-Niederlage in Brasilien in der Vorwoche zeigte sich der Fußball-Vizeweltmeister daheim in San Juan gut erholt und gewann das Spiel gegen den direkten Konkurrenten souverän.

Argentinien (19 Punkte) kletterte dank des ersten Triumphs nach vier sieglosen Spielen immerhin auf Rang fünf, der den Umweg über die Playoffs nach Russland garantiert. Unangefochtener Spitzenreiter bleibt Brasilien (27) dank eines 2:0 (0:0) in Peru (14). Kolumbien (18 Punkte) fiel durch die Niederlage in Argentinien auf Platz sechs zurück, hat aber noch immer gute Chancen, während Paraguay (15 Punkte) nach der 0:1-Niederlage in Bolivien bereits vier Zähler hinter dem Vizeweltmeister liegt. Der schlecht gestartete Copa-America-Champion Chile (20 Punkte ) besiegte Tabellenzweiten Uruguay (23) mit 3:1 (1:1) und hat als neuer Vierter nun das letzte der Direkttickets in der Hand. Dritter ist Ecuador (20) nach einem lockeren 3:0 gegen Nachzügler Venezuela.

Messi: "Keine andere Option"

Messi (9.) verwandelte einen Freistoß, nach seinen Vorlagen trafen zudem Lucas Pratto (22.) und Angel Di Maria (83.). Der Sieg verschaffte auch dem unter Druck geratenen Trainer Edgardo Bauza etwas Luft. Nach dem Match führte Messi dann einen Medienboykott des 26 Mann umfassenden Teamkaders der Argentinier an.

"Wir haben uns entschieden, nicht mehr mit der Presse zu sprechen", sagte der Kapitän. "Wir haben viel Kritik einstecken müssen, die oft auch respektlos war, und wir haben nie etwas gesagt. Es tut uns leid, dass es nun so ist, aber wir haben keine andere Option", erklärte Messi unter Verweis darauf, dass Medienvertreter mitunter die Privatsphäre der Spieler verletzt hätten. Ezequiel Lavezzi will gegen einen Reporter rechtliche Schritte einleiten, der ihm Haschisch-Konsum im Trainingslager unterstellt hatte.

"Die Anschuldigung, die gegen ihn gemacht wurde, ist sehr schlimm, denn wenn wir nichts dazu sagen, werden die Leute behaupten, dass es so ist, und wir ziehen es vor, dem ein für alle Mal ein Ende zu setzen", sagte Messi.

Brasilien cruist, Chile kommt

Bei Brasilien ist dagegen weiter alles eitel Wonne. Der Rekordweltmeister baute durch einen souveränen 2:0-(0:0)-Sieg in Peru – dem sechsten Erfolg en suite – die Tabellenführung mit nun 27 Punkten aus und kann damit bereits für die Endrunde 2018 in Russland planen. Für den fünffachen Champion trafen Gabriel Jesus (59.) und Renato Augusto (78.).

In Santiago de Chile glich Eduardo Vargas (45.) kurz vor der Pause die uruguayanische Führung durch Edinson Cavani (17.) aus, ehe Alexis Sanchez (60., 76.) für die Entscheidung zugunsten "Roja" sorgte. Sanchez liegt mit nun 36 Toren im Teamdress nur noch einen Treffer hinter Rekordtorschütze Marcelo Salas. Luis Suarez scheiterte kurz vor Schluss mit einem Foulelfmeter (88.). Bereits davor hatte er sich eine Gelbsperre für das kommende Prestigeduell gegen Brasilien eingehandelt. (sid, APA, red 16.11. 2016)

WM-Qualifikation Südamerika, 12. Runde:

Bolivien – Paraguay 1:0 (0:0).
La Paz, Tor: G. Gomez (78./Eigentor)

Ecuador – Venezuela 3:0 (0:0).
Quito, Tore: Mina (52.), Bolanos (82.), E. Valencia (86.)

Chile – Uruguay 3:1 (1:1).
Santiago de Chile, Tore: Vargas (45+1.), Sanchez (60., 76.) bzw. Cavani (16.)

Argentinien – Kolumbien 3:0 (2:0).
San Juan, Tore: Messi (9.), Pratto (22.), Di Maria (83.)

Peru – Brasilien 0:2 (0:0).
Lima, Tore: Gabriel Jesus (59.), Augusto (78.)

Tabelle:
(nach 12 Spielen)

1. Brasilien 27 Punkte (28:9 Tore)
2. Uruguay 23 (24:11)
3. Ecuador 20 (22:16)
4. Chile 20 (21:17)
5. Argentinien 19 (14:12)
6. Kolumbien 18 (15:15)
7. Paraguay 15 (11:17)
8. Peru 14 (18:20)
9. Bolivien 7 (10:31)
10. Venezuela 5 (14:29)

Modus: Top 4 fix bei der Endrunde 2018, Fünfter im Interkontinental-Play-off gegen Ozeanien-Sieger