Graz – Die Neos wollen bei der Grazer Gemeinderatswahl Anfang 2017 antreten und halten nach Kandidaten Ausschau. Parteigründer Matthias Strolz hat Dienstagabend die Suche mit einem Informationsabend für Interessierte in der steirischen Landeshauptstadt gestartet. "Wir glauben, es braucht in Graz eine Frischzellenkur", sagte er.

Der frühe Termin durch die für Strolz "überraschenden Manöver" von Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und den Stadträten haben die vergleichsweise junge Partei kalt erwischt, "das ist ein offenes Geheimnis", meinte der Klubobmann. Den Wahltag, der voraussichtlich der 5. Februar sein dürfte, deutete Strolz als einen "feindlichen Akt gegenüber den Studierenden". Graz gilt als eine Hochburg der Studenten und diese haben zu der Zeit Semesterferien. Die Neos sind überzeugt, dass der Termin bewusst gewählt wurde. "Die haben sich gefragt, wann der Haufen nicht da ist. Da wird gewählt", so Strolz vor den Interessierten. Bis auf den letzten Platz war das für die Veranstaltung gewählte Lokal gefüllt.

Strolz stieß sich weiters an der "Verbotsstadt" Graz. Diesen Lifestyle würden die Leute in der Stadt nicht suchen. Manche Verbote gingen ihm zu weit, etwa diverse Alkoholverbote auf so manchen öffentlichen Plätzen oder das Gebot, nicht in den öffentlichen Verkehrsmitteln zu telefonieren. Die eigenen Ideen für Graz müssten bei den NEOS erst gefunden werden. Darum will die Partei nun im Eiltempo erst einmal seine Kandidaten finden.

Bis 23. November können sich Interessierte bewerben, danach geht es in das dreistufige Vorwahlsystem mit Online-Abstimmung und Mitgliederversammlung. Am 7. Dezember soll ein Spitzenkandidat feststehen, so der Fahrplan. Strolz würden bereits ein paar Namen durch den Kopf schwirren, doch es sei noch zu früh diese vor den Vorhang zu holen. Zuerst muss aber bei der Landesmitgliederversammlung am 26. November noch für das Antreten abgestimmt werden – ein Formalakt, wie es hieß. Als Ziel für Graz nannte der Klubobmann den Einzug in den Gemeinderat. (APA, 16.11.2016)