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Wien – Für Mario Rehulka, Präsident des österreichischen Luftverkehrsverbands und langjähriges Vorstandsmitglied der AUA, ist Wien der stärkste Tourismus-Hub innerhalb des Lufthansa-Konzerns. Im Auftrag der Tourismuswirtschaft hat er eine Studie über die Bedeutung des Luftverkehrs – Airlines, Flughäfen et cetera – für den Tourismus erstellen lassen.

Ergebnis: Ohne Internationalisierungsstrategie und entsprechende Anbindung Österreichs an globale Flugverkehrswege könne es kein nennenswertes Tourismuswachstum geben. Insbesondere die Erfolgsgeschichte des Städtetourismus wäre ohne den Flugverkehr keine – vor allem Direktflüge erwiesen sich als Triebfeder für die Tourismus- und Kongresswirtschaft.

Die Airlines haben sich in den vergangenen Jahren von reinen Serviceleistern zu Gatekeepern entwickelt, über die mehr denn je Buchungen direkt abgewickelt werden. Für die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandorts Österreich entscheidend sei ein Mix aus internationalen Airlines, einem starken Homecarrier und modernen, zukunftssicheren Flughäfen, sagt Wiens Tourismusdirektor Norbert Kettner. Rehulka ergänzt: "Die Wertschöpfung des Luftverkehrs für Österreich wurde bisher unterschätzt."

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:

  • 6,1 Millionen Incoming Touristen sind über die österreichischen Flughäfen nach Österreich gereist, um hier 2015 Urlaub zu machen.Diese Fluggäste haben der Incoming-Statistik 17,4 Millionen Nächtigungen und Tourismuseinnahmen von 3,7 Milliarden Euro gebracht.
  • "Flugtourismus-Kaiser" war der Flughafen Wien mit mehr als 4,9 Millionen ankommenden Flugtouristen. Das brachte insbesondere für Wien, Niederösterreich und das Burgenland eine Nächtigungszahl von 13,5 Millionen und eine Wertschöpfung von 2,8 Milliarden Euro. Im Ranking folgen der Flughafen Salzburg mit 452.335 touristischen Flugpassagieren und der Flughafen Innsbruck mit 343.000.
  • Eindeutiger "Kronprinz" des Tourismus ist durch ihr Netzwerk und ihre Frequenzen die AUA. 2015 brachten AUA-Flüge rund 2,1 Millionen echte Touristen nach Österreich – das entspricht 4,8 Millionen Nächtigungen im touristischen Wert von 1,2 Milliarden Euro. Gefolgt wird die AUA nach Zahl der beförderten Incoming Touristen von Air Berlin, Lufthansa und Niki. Auf den Rängen fünf bis elf folgen Eurowings, Easyjet, British, Turkish, Transavia, Emirates und Swiss.
  • Bemerkenswert sei, dass die sonstigen 65 Fluglinien, die Österreich anfliegen, im Tourismuspotenzial die Spitze weit verfehlen und das Volumen der AUA um mehr als 30 Prozent unterschreiten.
  • Die durch ausländische Gäste in Österreich generierten Einnahmen betrugen im vergangenen Jahr 18,4 Milliarden Euro. Die Wertschöpfung für das Österreich-Incoming beträgt durch touristische Fluggäste von anderen Kontinenten (knapp über eine Million ankommende Flugtouristen am Flughafen Wien) 660 Millionen Euro.
  • 12,3 Prozent aller zurechenbaren Überseetouristen (2015) wurden durch die AUA auf Langstreckenflügen nach Österreich gebracht. Mit elf Langstreckenfiegern wurden 14 Langstrecken-Zielorte, manche nur in bestimmten Zeiträumen, bedient. "Wir sehen, wie wichtig die Luftfahrt für den Tourismus in Österreich ist, welches Ausmaß an Nächtigungen und Werten für unsere Beherbergungsbetriebe, die Gastronomie und Freizeitwirtschaft durch die Flugpassagiere erbracht werden", sagte Rehulka bei der Präsentation der Studie. (cr, 15.11.2015)