Der ÖAMTC kritisiert die E-Auto-Prämie. Im Bild: Der Tesla Model 3 wird ab Mitte 2017 produziert.

Foto: Tesla

Die Subventionen für Elektroautos sind schon recht üppig. Bis zu 35 Prozent des Autokaufs werden von manchen Bundesländern zugeschossen, dazu kommen Ausnahmen von der Kfz-Steuer und Begünstigungen bei Dienstwägen. In der neuen Energie- und Klimastrategie stehen weitergehende Förderungen zur Debatte – die nicht nur positiv gesehen werden. "Da hängen sich Politiker das grüne Mäntelchen um", kritisiert ÖAMTC-Chef Oliver Schmerold.

Seine Skepsis begründet er mit mehreren Argumenten. Eines davon: Die Förderung komme vor allem der A-Schicht zugute, die sich E-Autos leisten könne. Damit unterstütze der Fiskus "das Drittauto im Wiener Speckgürtel", in den oft besser situierte Personen ziehen. Zudem hält der Chef des Autofahrerklubs die CO2-Bilanz für fragwürdig. Selbst wenn in Österreich der Strom großteils aus Wasserkraft gewonnen werde, würden bei wachsendem Verbrauch im Verkehr zusätzliche Importe von Elektrizität notwendig. Derzeit wird rund ein Fünftel des Stroms vom Ausland bezogen, was überdies die Debatte über Atomenergieverbrauch in Österreich regelmäßig anfacht.

Förderungen machen Stau

Schmerold berichtet zudem davon, dass in anderen Ländern umfassende Förderungen zu Problemen führten. Als Beispiel nennt er Norwegen, wo sich die Fahrzeiten in Bussen wegen der Freigabe der Busspuren für E-Autos um 20 Prozent erhöht haben. Auch die Mautbefreiung beispielsweise auf Brücken hat zur Verstopfung selbiger beigetragen.

In Schmerolds Augen sind Anreize für Klimaschutz im Verkehr wichtig, allerdings spricht er sich gegen eine Bevorzugung einer Antriebsform aus. Die Entwicklung von Brennstoffzellen und die Senkung des CO2-Ausstoßes von Verbrennungsmotoren müsse ebenso vorangetrieben werden. "Die einseitige Förderung von E-Autos lehne ich ab", betont der ÖAMTC-Vorstandsdirektor. Auch die im Zuge der VW-Dieselaffäre diskutierte Angleichung des Steuersatzes an Benzin sieht Schmerold skeptisch. Immerhin verbrauchten Dieselmotoren weniger, und beim Stickoxidausstoß gebe es laufend Fortschritte. (as, 15.11.2016)