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Der verstorbene Journalist Andrew Breitbart, dessen Konterfei diese Demonstranten hochhalten, gilt als Ikone der Rechtspopulisten in den USA.

Foto: EPA/MICHAEL REYNOLDS

Barack Obama habe "hasserfüllte Muslime importiert", Abtreibungen seien mit dem Holocaust vergleichbar, Deutschland werde bald schon der Terrormiliz IS anheimfallen: "Breitbart News Network", jene brachial-rechte Nachrichtenseite aus den USA, die nach ihrem 2012 verstorbenen Gründer Andrew Breitbart benannt ist und so bereitwillig die Kandidatur Donald Trumps unterstützt hat, darf sich künftig einen Draht nach ganz oben auf die Fahnen schreiben.

Ihr bisheriger Chef Steve Bannon nämlich, der als eine Art rechtes Gegenstück zu dem politisierenden Filmemacher und bekennenden Demokraten Michael Moore gilt, wird als Chefberater des neuen Präsidenten Zugang zum Oval Office haben. Für seinen Chef soll er als antiliberaler Rechtsverbinder fungieren, einerseits glaubwürdiger Pate des ultrakonservativen Teils von Trumps Wählerschaft, andererseits Kontaktmann für die konservative Medienlandschaft – aus der er selbst kommt. Für Trumps Wahlkampf diente "Breitbart" als Zentralorgan.

Expansion auch in Europa

"Breitbart", das gegenwärtig auch in Europa expandiert, sieht sich als eine Art rechte, erfolgreichere "Huffington Post" und soll nach dem Willen Bannons jene Bevölkerungsteile erreichen, die in etablierten Medien eine "Lügenpresse" erkennen. Konservative, meinungsstarke Inhalte verweben die "Breitbart"-Macher in ein hochmodernes Layout, vor allem in den sozialen Medien ist "Breitbart" auf der Erfolgsspur. Auf Twitter und Facebook hat man in puncto Interaktionen den vergleichsweise traditionsreichen Konkurrenten "Huffington Post" schon überholt. 31 Millionen Menschen besuchten nach Unternehmensangaben im August die Seite.

Dass Bannon bald Seite an Seite mit seinem Protegé Trump Politik machen wird, lässt Bürgerrechtler aufschrecken. Das Southern Poverty Law Center, eine Anti-Rassismus-Organisation, nennt "Breitbart" eine "weiße ethnonationalistische Propagandamühle". (flon, 14.11.2016)