Rom/Vatikanstadt – Im Rahmen der sogenannten "Freitage der Barmherzigkeit" hat der Papst junge Ex-Priester besucht, die auf das Priestertum verzichtet und geheiratet haben. In einer Wohnung im römischen Vorstadtviertel Ponte di Nona traf der Papst am Freitag sieben Familien, in denen der Vater einst katholischer Priester war.

Mit seinem Besuch habe der Papst seine Nähe und Zuneigung zu diesen jungen Männern bekunden wollen, deren Entscheidung, das Priestertum aufzugeben, von ihren Mitbrüdern und ihren Herkunftsfamilien oft ungünstig aufgenommen wurde, berichtete der Vatikan. Vier der jungen Familienväter stammten aus Rom, einer aus Madrid und einer aus Lateinamerika, beide mit Wohnsitz in Rom, ein weiterer Ex-Priester lebe in Sizilien.

Weihe bleibt, Job nicht

Katholische Priester, die heiraten, "verlieren" ihre Weihe grundsätzlich nicht, können aber ihrer ursprünglichen Berufung nicht mehr nachgehen. Papst Franziskus hatte sich seinerzeit als Erzbischof von Buenos Aires – mit solchen Fällen auseinandergesetzt.

Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit hat sich der Papst am Freitag unangekündigt zumeist in soziale Einrichtungen begeben. Zuletzt suchte er ein SOS-Kinderdorf in Rom auf. Das Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit geht am 20. November zu Ende. (APA, 11.11.2016)