Wien – Die Wiener Neos treffen sich am morgigen Samstag zu einer Mitgliederversammlung. So nennen die Pinken ihren Parteitag. Am Programm steht unter anderem die Wiederwahl von Beate Meinl-Reisinger zur Landessprecherin. Es ist die erste Bestätigung Meinl-Reisingers, die seit zweieinhalb Jahren der Rathauspartei vorsteht. Bei ihrer ersten Kür im Frühjahr 2014 erreichte sie 89,2 Prozent.

Das Treffen findet im Businesspark Euro Plaza in Meidling statt. Eingeladen sind alle Neos-Mitglieder, erwartet werden laut Sprecher 150 bis 180 Teilnehmer. Was die Bestätigung der Chefin anbelangt, wird es wohl keine großen Überraschungen geben. Mit einer Gegenkandidatur wird nicht gerechnet – wiewohl eine solche ohne Vorlauffrist möglich wäre, erklärte der Sprecher.

Okay der Basis

Grundsätzlich dauert die Funktionsperiode der Landessprecherin drei Jahre. Insofern wäre das Votum erst 2017 nötig gewesen. Die Parteispitze habe aber schon lange im Vorfeld beschlossen, die Wahl um ein Jahr vorzuziehen, um sich nach dem abgeschlossenen Aufbau der Strukturen infolge des Einzugs in den Landtag beziehungsweise Gemeinderat im Oktober 2015 das Okay der Basis für die weitere Arbeit zu holen.

Abgesehen von Meinl-Reisingers Wiederwahl wollen die Pinken einen Leitantrag beschließen. Das sechsseitige Papier trägt den selbsterklärenden Titel "Wien geht anders – Verwaltung abspecken und unser Wien fit für die Zukunft machen". Darin finden sich großteils bekannte Forderungen wie die Halbierungen von Parteiförderung, Stadtparlamentssitzen oder Eigenwerbung. Außerdem will man die Anzahl der Magistratsabteilungen von 60 auf 30 dezimieren.

Kritik an Öffi-Kampagne

Zum Thema Abspecken wird zeitgleich eine "Wien geht anders"-Kampagne online gehen. Als Vorgeschmack haben die Neos am Freitag bereits ein Video auf Facebook veröffentlicht, das die aktuelle Hausordnungskampagne der Wiener Linien kritisiert. Ganz im Guerilla-Marketing-Stil überklebt Meinl-Reisinger darin ein Werbeplakat im öffentlichen Raum. Aus dem Originalslogan "Sie kotzt es an. Wenn du neben ihr dein Bier trinkst." wird "Sie kotzt es an. Dass Steuergeld für sinnlose Kampagnen verjuxt wird." Adressatin der Kritik ist Öffi-Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). (APA, 11.11.2016)