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Dmitri Medwedew an der Klagemauer.

Foto: Reuters/Awad

Jerusalem – Der russische Einfluss in Nahost wird nach den Worten des israelischen Präsidenten Reuven Rivlin immer stärker. "Russland hat immer eine wichtige Rolle in unserer Region gespielt und heute mehr denn je zuvor", sagte Rivlin am Donnerstag bei einem Treffen mit dem russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew in Jerusalem.

Medwedew sprach von einer "engen Freundschaft zwischen unseren Ländern und gemeinsamen Herausforderungen, die wir zusammen lösen müssen."

Medwedew war am Mittwochabend zu einem Besuch in Israel und den palästinensischen Gebieten eingetroffen. Er fuhr zuerst zur Klagemauer in Jerusalem. Am Donnerstag wollte er noch mit seinem israelischen Amtskollegen Benjamin Netanyahu und dem Oppositionsführer Isaac Herzog sprechen sowie ein Zentrum für Agrarforschung bei Tel Aviv besuchen.

Angesichts einer Abkühlung in den Beziehungen zu seinen engsten Verbündeten, den USA, sowie zur Europäischen Union hatte Israel zuletzt eine Annäherung an Russland gesucht. Bei einem Besuch Netanyahus hatte Russlands Präsident Wladimir Putin im Juni gesagt, Israel sei ein Schlüsselland für den Nahen Osten. Überschattet werden die Beziehungen durch Russlands enge Verbindungen mit Syrien und dem Iran, die beide mit Israel verfeindet sind.

Nach einem Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem ist am Freitag in Jericho ein Gespräch Medwedews mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas geplant. Es gab in den letzten Monaten Bemühungen, ein Treffen zwischen Netanyahu und Abbas in Moskau zu organisieren. (APA, 10.11.2016)