Die PlayStation 4 Pro ist für 399 Euro erschienen.

Foto: Zsolt Wilhelm
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Sony hat am Donnerstag mit der Playstation 4 Pro ein leistungsstärkeres Modell seiner Spielekonsole Playstation 4 in Europa, Japan und Nordamerika auf den Markt gebracht. Um die Spielerbasis nicht zu spalten, unterstützt die Pro die gleichen Games, dann diese dank leistungsfähigerer Grafik- und Rechenchips sowie der Bild-Optimierungstechnologie HDR (High Dynamic Range) schöner darstellen. Mit einem Preis von 399 Euro richtet sich die PS4 Pro vor allem an eingefleischte Fans, sowie an Neukunden, die das aktuellste Modell einer Hardwareserie haben wollen und speziell an Besitzer und Käufer von 4K-tauglichen Fernsehgeräten, die Spiele und Videos mit höherer Auflösung genießen wollen.

Es ist damit das erste signifikante Mid-Generation-Upgrade einer Heimkonsole und wäre in einem Markt, der bislang auf ausgesprochen lange Hardwarezyklen setzte, bis vor wenigen Jahren noch kaum denkbar gewesen.

Experiment und Wegweiser

Insofern ist die PS4 Pro auch als Experiment und Wegweiser für die Branche zu betrachten. Je nach Erfolg des Systems werden sich künftig kürzere Hardwarezyklen und Zwischenkonsolen etablieren oder bald wieder verabschieden. Zumindest Konkurrent Microsoft scheint ebenfalls an Interims-Upgrades zu glauben. Ende 2017 werde mit ganz ähnlichem Konzept die leistungsstärkere Xbox One Scorpio auf den Markt kommen.

Playstation-Chef Andrew House zufolge waren Spiele-PCs ein wesentlicher Motivator für eine stärkere PS4. Die Geschichte habe gezeigt, dass ein signifikanter Teil der Konsolenspielerschaft nach einigen Jahren abspringt, um mit schönerer Grafik auf dem PC zocken zu können. Mit der PS4 Pro wolle man diese Kunden nun bei der Stange halten. Gleichzeitig dürfte man damit auch bei weniger technikaffinen Menschen das Begehren wecken wollen, das Neueste und Beste haben zu müssen – ganz nach dem Vorbild der Smartphone-Industrie.

Die Konsequenzen

Im Vorfeld wurde viel Aufsehen über die möglichen Konsequenzen derartiger Zwischenkonsolen gemacht. Wie die ersten Tests und Erfahrungsberichte zeigen, dürfte der Paradigmenwechsel aber weit weniger dramatisch ausfallen als befürchtet – oder erhofft. Sony (und künftig vermutlich auch Microsoft) gibt strenge Richtlinien vor, die Spielhersteller bei der Entwicklungen von Games für die PS4 und PS4 Pro berücksichtigen müssen. So müssen beide Systeme inhaltlich die gleichen Spiele unterstützen. Gesonderte Updates, um die mehr als zweifache Grafikleistung der Pro zu nutzen, können, aber müssen nicht ausgeliefert werden. Geht man von den ersten Pro-Updates für bestehende Games aus, bedeutet das, dass man auf der stärkeren PS4 Pro exakt die gleichen Games spielen kann, dafür sich an höheren Auflösungen, Bildraten oder dem einen oder anderen zusätzlichen Effekt freuen darf.

Bis Ende des Jahres sollen rund 45 aktuelle Games von der zusätzlichen Leistung der PS4 Pro Gebrauch machen. Ab 2017 dürfte dann wohl die Mehrheit der Hersteller gleich von Beginn an die Besonderheiten der neuen Konsole berücksichtigen.

PS5 im Hinterkopf

Trotz wesentlich höherer Rechenleistung dürften die technischen Unterschiede zwischen Werken für die PS4 Pro und die PS4 ob der strikten Kompatibilitätsvorschriften auch in Zukunft auf einige Schlüsselfaktoren wie Auflösung und Bildrate beschränkt sein. Wer bereits eine PS4 hat und vorerst bei seinem Full-HD-TV bleiben will, findet bis auf weiteres wenig Gründe, umzusteigen.

Das weiß auch Sony, weshalb man vom bestehenden Konzept der großen neuen Hardware-Generationen prinzipiell nicht absehen will. "Wir glauben nicht, dass es keine Generationen mehr geben wird", erklärte PS4-Architekt Marc Cerny in einem Interview mit Gamasutra. "Sie sind wirklich gut für die Industrie und für die Gaming-Community", so der Entwickler spielt damit auf den Umstand an, dass die großen technischen Sprünge von einer zur nächsten Konsolengeneration es Herstellern ermöglicht haben, drastische Fortschritte bei der Herstellung von Spielen zu erzielen. Bei der PS4 Pro hingegen ginge es vor allem darum, die höheren Auflösungen neuer Monitore und Fernseher nutzen zu können.

Ob mit einer PlayStation 5 zu rechnen ist, will Sony gegenwärtig gewiss nicht verraten. Klar ist aber: Wann die PS5 kommen und was sie können wird, wird auch davon abhängen, wie Konsumenten die PS4 Pro annehmen werden. (Zsolt Wilhelm, 10.11.2016)

Die PlayStation 4 Pro ist um 399 Euro im Handel erhältlich und unterstützt alle PS4-Spiele.

Video: Die PS4 Slim im Test – und warum man vielleicht zur PS4 Pro greifen sollte.
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