"Fifa 17" gerät wegen Missbrauchsmöglichkeiten in Onlinematches in die Kritik

Foto: EA Sports

Die richtige Balance aus nutzerfreundlichen Features und dem Schutz vor deren Missbrauch ist nicht einfach. Paradebeispiel dafür ist "Fifa 17", wo Spieler für Onlinematches theoretisch rund fünfzehn Minuten am Stück aktiv sein müssen. Das geht natürlich nicht immer, da beispielsweise jemand an der Tür eines Spielers klingeln oder ihn anrufen kann. Deshalb erlaubt es "Fifa 17" den Spielern, bei eigenem Ballbesitz mehrmals pro Runde das Match zu pausieren. Wie man dieses Feature missbrauchen kann, zeigte nun ein unfairer Spieler, der das Trollen seines Gegners laut Eurogamer "auf ein neues Level hebt."

"Ballbesitz"-Missbrauch

Der Spieler pausiert kurz vor einem Moment, in dem sein Gegenüber mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Treffer erzielt hätte. Möglich wird das, weil als "Ballbesitz" auch die Abwehr durch den Torwart gezählt wird, der den Ball jedoch nur vor die Füße des gegnerischen Stürmers abprallen lassen kann. Der Supertroll hatte bereits zuvor gezeigt, dass er sich ausführlich mit den Missbrauchsmöglichkeiten bei "Fifa 17" beschäftigt hat.

Nervtötender Bug

So entdeckte der Spieler einen Bug, der das Spiel nervtötend lang verzögern kann: Wenn der Spieler nach einem Torjubel ins Tornetz läuft, reagiert das Spiel bis zu eine Minute lang nicht, sondern lässt den Torschützen weiter gegen das Netz rennen. Dieser ganze Vorgang kann dann in der Wiederholung des Tores noch einmal in Gänze abgespielt werden. "Jesus Christus, ist das furchtbar", kommentierte ein Nutzer auf Reddit, wo der betroffene Spieler ein Video des Vorfalls online gestellt hat.

Viele Missbrauchsmöglichkeiten

Wie "Eurogamer" anmerkt, gibt es viele Möglichkeiten, um andere Spieler bei "Fifa 17" zu nerven. So ist für die meisten Spieler etwa das Intro vor Onlinespielen uninteressant. Vor jedem Anstoß können außerdem dreißig Sekunden verstreichen, bevor ein automatischer Pass zum Einsatz kommt. EA hätte hier noch mehr Möglichkeiten, gegen Missbrauch gegenzusteuern. Pausen könnten beispielsweise auch nur bei Standardsituationen erlaubt werden. Es scheint, als ob die angesprochene Balance zwischen Missbrauchsmöglichkeit und Nutzerfreundlichkeit nicht ausgewogen ist – vor allem liegt es aber an den Spielern, Onlinematches fair zu gestalten. (fs, 12.11.2016)