Sloweniens Premierminister Miro Cerar hat Donald Trump zu seinem Sieg bereits gratuliert. "Gratulationen an Mr. President Donald Trump und First Lady Melania Trump aus #sLOVEnia", schrieb Cerar auf Twitter.

Auch die Einwohner von Melania Trumps Heimatort Sevnica in Zentralslowenien verfolgten die Wahl in den Cafés und auf den Dorfstraßen, die sie mit EU-, US- und slowenischen Flaggen dekorierten. Eine lokale Volksmusikgruppe "Slavčki" (die Nachtigallen) sorgte mit ihrem Melania-Hit für Unterhaltung.

In dem Refrain singen die Musiker: "Melania fand eine Marktnische, sie kommt durch Trump ins Weiße Haus, von Sevnica direkt auf den Gipfel der Welt, da sie die Nase für den richtigen Mann hat".

Denis ŽIVČEC

Zum zweiten Mal in der Geschichte zieht eine First Lady ins Weiße Haus ein, die nicht in den USA geboren wurde. An der Seite des republikanischen Wahlsiegers steht eine Immigrantin, eine ausgewanderte Slowenin, die zuletzt vergangene Woche beim republikanischen Parteitag eine patriotische Rede gehalten hatte. Melania Trump beschrieb ihre alte Heimat als ein "kleines kommunistisches Land, wo alle über das wunderschöne freie Land Amerika Bescheid wussten". Sie erklärte, wie glücklich sie sei, eine US-Bürgerin sein zu dürfen, und wie geehrt sie wäre, diesem Land als First Lady dienen zu dürfen.

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Einwohner von Melania Trumps Heimatort Sevnica in Zentralslowenien verfolgten den Sieg der Trumps.
Foto: REUTERS/ SRDJAN ZIVULOVIC

Slowenische Medien, die sich bis zu Trumps Sieg eher kritisch gegenüber ihm positioniert hatten, reagieren nun aufgeregt auf das Wahlergebnis und spekulieren über die möglichen Vorteile für Slowenien. In einer Analyse berichtet das Nachrichtenportal siol.net über die Folgen von Trumps Sieg für das Zwei-Millionen-Einwohner-Land. Ein 23-prozentiger Anstieg amerikanischer Touristen konnte 2016 bereits nachgewiesen werden. Für die weiteren wirtschaftlichen Folgen sei es aber noch zu früh, schrieb Jure Stojan in seinem Bericht.

"Slowenien an der Schwelle des Weißen Hauses", "Melania Trumps Erfolg wirkt sich schon positiv auf Slowenien aus", "First Lady aus Sevnica!" – mit diesen Schlagzeilen titeln zurzeit slowenische Onlinemedien. Vor wenigen Tagen schrieben zum Teil dieselben Portale etwa noch über Melania Trump als "eine Vorbotin dunkler Zeiten für die westlichen Werte". (Anja Malenšek, 10.11.2016)