Atlanta/Wien – Emulgatoren dienen dazu, zwei nicht miteinander mischbare Flüssigkeiten wie etwa Öl und Wasser zu einem fein verteilten Gemisch (einer Emulsion) zu vermengen. Man findet diese Hilfsstoffe, die in den verwendeten Dosierungen als unbedenklich gelten, in Soßen, Desserts, Backfetten oder Kaugummi.

Seit einiger Zeit mehren sich aber Hinweise, dass die Emulgatoren Carboxymethylcellulose (E 466) und Polysorbat 80 (E 433), die Speiseeis oder Backwaren zugesetzt werden, zu Darmentzündungen führen können. Eine im Vorjahr in Nature veröffentliche Studie an Mäusen, deren Futter Emulgatoren beigemischt wurden, diagnostizierte jedenfalls eine Verdoppelung der Rate von entzündlichen Darmerkrankungen bei anfälligen Tieren.

Tumore wuchsen schneller

Nun legte das Forschungsteam um Benoit Chassaing und Andrew Gewirtz (Georgia State University) im Fachmagazin Cancer Research noch einmal nach und analysierte die Wirkung von E 433 und E 466 auf das Wachstum von chemisch induzierten Darmtumoren bei Mäusen. Dabei erwiesen sich die Veränderungen in der Zusammensetzung der mikrobiellen Darmflora durch die beiden Emulgatoren als hinreichend, um das Tumorwachstum bei den Mäusen zu beschleunigen.

Die Studie muss freilich (noch) mit einiger Vorsicht zur Kenntnis genommen werden: Zum einen war die Zahl der untersuchten Mäuse mit zehn sehr klein und zum anderen ist die Übertragbarkeit der Erkenntnisse auf den Menschen noch unklar. (tasch, 7.11.2016)