Kläranlage der Stadt Wien.

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Frage: Warum gibt es Kläranlagen?

Antwort: Weil wir jeden Tag sauberes Wasser schmutzig machen, beispielsweise indem wir aufs Klo gehen, uns die Hände Waschen, duschen oder Geschirr spülen. Auch in Fabriken wird viel schmutziges Wasser produziert, beispielsweise wenn Stoffe gefärbt werden. Bevor Wasser weggeleert werden kann, muss es also zunächst in der Kläranlage gereinigt werden.

Früher, im Mittelalter, schüttete man das Schmutzwasser, Fäkalien und anderen Abfall einfach auf die Straße oder in den nächsten Fluss. Da sich im Abwasser viele Bakterien befinden, die krank machen, starben zu dieser Zeit viele Menschen an der Pest oder der Cholera. Daher baute man Kanalisationen, zunächst in größeren Städten wie London, Hamburg und auch in Wien.

Frage: Was ist eine Kanalisation?

Antwort: Das ist ein riesiges Netz aus kleinen und großen Rohren und Kanälen unter der Erde. Darin wird alles Abwasser einer Stadt – also auch das Regenwasser, das sich am Straßenrand sammelt – hingeleitet. Die Wiener Kanalisation ist rund 2400 Kilometer lang, was etwa der Entfernung Wien- Ägypten entspricht. Von dort aus wird das Abwasser zur Kläranlage geleitet, wo es gereinigt wird.

Frage: Wie läuft das ab?

Antwort: In mehreren Stufen. Zunächst wird mit Rechen oder Sieben großer Schmutz entfernt – Küchenreste, Klopapier, Laub, Holzstücke oder auch Plastikteile bleiben darin hängen. Im Absetzbecken setzen sich Sand, Steine und Kies am Boden ab. Danach gelangt das Wasser in das Belebtschlammbecken. Hier fressen Bakterien den kleineren Schmutz.

Zum Schluss wird das Wasser im Labor getestet. Ist es sauber, kann es in die Flüsse und Gewässer fließen. (Lisa Breit, 09.11.2016)