Berlin – Die deutsche Industrie hat im September einen unerwarteten Auftragsschwund erlitten. Die Unternehmen erhielten 0,6 Prozent weniger Bestellungen als im Vormonat, wie das deutsche Wirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Anstieg von 0,3 Prozent gerechnet, nachdem es auch in den beiden Vormonaten jeweils noch zu einem Plus gereicht hatte.

Grund für den Rückgang war zum einen die geringere Nachfrage aus dem Inland: Sie nahm um 1,1 Prozent ab. Zum anderen fielen die Aufträge aus der Eurozone um 4,5 Prozent. Die Bestellungen aus dem Rest der Welt nahmen hingegen um 2,5 Prozent zu. Insgesamt gab es weniger Großaufträge als üblich.

Im gesamten dritten Quartal legten die Bestellungen um 0,5 Prozent zum Vorquartal zu, vor allem wegen der höheren Nachfrage nach Investitionsgütern wie Maschinen. "Die Impulse kamen aus dem Ausland", erklärte das Ministerium dazu. "Die Aufhellung der einschlägigen Stimmungsindikatoren spricht für eine gewisse Belebung der Industriekonjunktur im weiteren Jahresverlauf." Der Ifo-Geschäftsklimaindex etwa erreichte im Oktober den höchsten Stand seit gut zweieinhalb Jahren. (APA, Reuters, 7.11.2016)