Just Philipp Prosenik netzte gegen seinen Ex-Verein.

Foto: APA/HANS PUNZ

Der Ex-Rapidler (im Zweikampf mit Srdjan Grahovac) hält bereits bei sieben Saisontreffern.

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Frustrierte Grüne: Maximilian Wöber, Matej Jelic und Joelinton (v.li).

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Wien – Es hat fast schon Tradition. Am Ende schrien im Allianz Stadion die Fans von der Westtribüne – am Sonntag sind im Sauwetter insgesamt 17.200 erschienen – "Müller raus". Müller heißt Rapids Sportvorstand, Vorname Andreas. Die patschnasse Mannschaft wurde, begleitet von eher abschätzigen Handbewegungen, in die Kabine geschickt. Rapid hat schon wieder ein Fußballspiel verloren, diesmal war der Wolfsberger AC der Täter. Philipp Proseniks Treffer in der 75. Minute brachte die Entscheidung. Als Ex-Rapidler jubelte er nicht: "Denn ich bin nach wie vor Rapid-Fan. Da macht man so etwas nicht." Der Mittelstürmer wurde an den WAC verliehen, allerdings besitzen die Kärntner eine Kaufoption.

Rapid hatte 68 Prozent Ballbesitz, die Torschussbilanz lautete schlussendlich 27:8. Louis Schaub durfte die Mannschaft erstmals als Kapitän anführen, er sollte der beste Spieler werden, Schaub zerriss sich förmlich, um dann festzustellen: "Es ist wie verhext, wir müssen die Köpfe freikriegen." Trainer Mike Büskens hatte ordentlich rotiert, im Vergleich zum 2:2 in der Europa League bei Sassuolo gab es vier Veränderungen. Die Stürmer Matej Jelic und Giorgi Kvilitaia durften beginnen, sie hatten in Italien als Joker getroffen. Das ergab ein 4-4-2-System, und es ergab Druck von Beginn an.

Der WAC beteiligte sich kaum am aktiven Geschehen, er verteidigte halt und hatte vor der Pause interessanterweise die größte Chance durch Gerald Nutz, der aus vier Metern fünf Meter daneben schoss (31.). Rapid drängte, der Wille war ersichtlich, das Können jedoch begrenzt und die Unfähigkeit vor dem Tor fast rührend. Und so kam es zum Verlusttreffer: Mario Sonnleitner foult Peter Tschernegg an der Strafraumgrenze. Daniel Offenbacher tritt zum Freistoß an, rutscht aus, fängt sich wieder, sein Schuss ist eigentlich schwach und zentral, aber gut genug, dass ihn Richard Strebinger nur kurz wegschlagen kann. Und Prosenik staubt äußerlich freudlos ab.

WAC-Trainer Heimo Pfeifenberger sprach von einem "echten Highlight für uns. Natürlich haben wir in gewissen Phasen Glück gehabt. Aber das brauchst du." Büskens war sichtlich geknickt. "Ein bitterer Moment für uns. Ich weiß nicht, ob es Konsequenzen geben wird." (hac, 6.11.2016)

SK Rapid Wien – WAC 0:1 (0:0)
Wien, Allianz Stadion, 17.200, SR Muckenhammer

Tor: 0:1 (75.) Prosenik

Rapid: Strebinger – Thurnwald, Sonnleitner, Schößwendter, Wöber – Schaub, Grahovac (86. Malicsek), Murg (76. Traustason), Szanto – Kvilitaia (64. Joelinton), Jelic

WAC: Dobnik – Baldauf, Hüttenbrenner, Rnic, Klem – Jacobo (80. Standfest), Tschernegg, Offenbacher, G. Nutz – Prosenik (84. Rabitsch), Wernitznig (66. Sanogo)

Gelbe Karten: Schaub, Sonnleitner bzw. Offenbacher, Dobnik