Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hat ein 100-Millionen-Euro-Paket für Österreichs Klima angekündigt

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Wien/Marrakesch – Bevor am Montag in Marokko die UN-Klimakonferenz beginnt, hat Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) ein 100-Millionen-Euro-Paket für Österreichs Klima angekündigt. Das Förderpaket für 2017 und 2018 soll in den Klimaschutz investiert werden, sagte Rupprechter der "Kleinen Zeitung". E-Mobilität, erneuerbare Energieträger und thermische Sanierung sollen damit finanziert werden.

In der kommenden Woche soll das Paket, das mit Mitteln aus Rücklagen des Umweltressorts finanziert wird, fixiert werden, berichtete die "Kleine Zeitung". Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace in Österreich, forderte in einer Aussendung am Sonntag mindestens 150 Millionen Euro pro Jahr für die Klimafinanzierung. "Es ist unverantwortlich, dass bis jetzt keine finanzielle Zusage abgegeben worden ist", kritisierte Pawloff. "Andere Staaten wie etwa Deutschland, Großbritannien oder Frankreich haben zwischen 4,5 und 6,5 Milliarden Euro pro Jahr ab dem Jahr 2020 zugesagt."

"Richtung stimmt"

Industrieländer, die für einen Großteil der Emissionen verantwortlich sind, haben jüngst angekündigt, die Finanzierung für Anpassungsstrategien in ärmeren Ländern bis 2020 von zehn Milliarden auf 20 Milliarden US-Dollar (18,03 Mrd. Euro) aufzustocken. "Die Richtung stimmt, aber dieser Betrag entspricht nicht dem geschätzten Bedarf und sollte sich auf mindestens 35 Milliarden US-Dollar belaufen. Zudem unterstützen dieselben Länder weiterhin die Nutzung fossiler Energieträger, die den Klimawandel dramatisch beschleunigen", forderte die Hilfsorganisation Care in einer Aussendung.

Ein weiterer wichtiger Verhandlungspunkt bei der COP22 in Marrakesch sei der Warschau-Mechanismus, der ärmere Länder bei dem Umgang mit Verlusten und Schäden durch den Klimawandel unterstützen soll. "Die österreichische Bundesregierung ist aufgerufen, eng mit den betroffenen Entwicklungsländern zusammenzuarbeiten und sich für zusätzliche Finanzinstrumente, die die Verursacher des Klimawandels in die Pflicht nehmen, einzusetzen", so die Forderung von Care. (APA, 6.11.2016)