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Ransomware-Angriffe greifen im Netz um sich – und die Opfer zahlen. Mehr als ein Drittel der Personen, die Opfer eines Ransomeware-Attacke werden, zahlen ein gefordertes Lösegeld. Allerdings erhält eines von fünf Opfern trotzdem keinen Zugang zu den durch den Angriff gesperrten Daten, erklärte das Antivirus-Software-Unternehmen Kaspersky am Freitag in einer Aussendung.

"Wer das Lösegeld bezahlt, unterstützt das Geschäftsmodell der Cyberkriminellen"

Zu diesem Resultat kommt eine repräsentative Umfrage, die im Auftrag von Kaspersky erstellt wurde. Sie belegt, dass 36 Prozent der Nutzer, die von Verschlüsselungsprogrammen (Ransomeware) attackiert werden, Lösegeld zahlen. Sie erhoffen sich dadurch, Zugang zu den verschlüsselten Daten zu erhalten. Davon rät Holger Suhl von Kaspersky ab: "Wer das Lösegeld bezahlt, unterstützt das Geschäftsmodell der Cyberkriminellen. Außerdem zeigt unsere Umfrage: Es gibt keine Garantie, dass nach einer Lösegeldzahlung die verschlüsselten Daten wieder entschlüsselt werden können." Stattdessen empfiehlt er, sich an die polizeilichen Behörden zu wenden.

Mehr als 800.000 Kaspersky-Nutzer angegriffen

Den Opfern bietet die Seite www.nomoreransom.org Informationen und diverse Entschlüsselungstools für Ransomeware. Das Projekt wurde im Juli 2016 von der niederländischen Polizei, Europol, Intel Security und Kaspersky Lab ins Leben gerufen.

Laut Kaspersky steigen Ransomeware-Angriffe immer weiter an. Im dritten Quartal 2016 seien mehr als 800.000 Kaspersky-Nutzer angegriffen worden. Das sei ein Anstieg von 2,6 Prozent. Das weise auf einen generellen Anstieg hin. Mit einer IT-Sicherheitslösung könne einer Identifizierung der Verschlüsselungsprogramme vorgebeugt werden. (APA, 4.11. 2016)