Wien/Graz/Aurora – Der kanadische Autozulieferer Magna International blieb auch im dritten Quartal bei Umsatz und Gewinn auf Wachstumsspur. Von Jänner bis September kletterten die Erlöse des gesamten Magna-Konzerns um 15 Prozent auf 27,2 Milliarden Dollar (24,5 Milliarden Euro), geht aus dem Finanzbericht von Donnerstag hervor. Unterm Strich blieb ein Nettogewinn von 1,55 Milliarden Dollar übrig, ein Anstieg um mehr als sechs Prozent.
In Graz, wo Magna weltweit das einzige Werk betreibt, in dem ganze Fahrzeuge zusammengebaut werden, sank die Stückzahl im dritten Quartal im Jahresabstand um 19 Prozent auf 18.682, während der Wert der Verkäufe kompletter Fahrzeuge lediglich um vier Prozent auf 503 Millionen Dollar zusammenschmolz. Grund für die nur geringen Mindererlöse waren höhere Mercedes-Benz-G-Stückzahlen mit im Schnitt höheren Preisen als bei den Minis, wogegen die Zahl der Fertigungen bei Mini Countryman und Paceman durch das nahende Ende des Auftrags gesunken ist. Auch die im dritten Quartal 2015 beendete Peugeot-RCZ-Produktion habe sich ausgewirkt. Im gesamten Neun-Monats-Zeitraum blieb der Absatz ganzer Vehikel wertmäßig mit 1,75 Milliarden Dollar etwa gleich, die Stückzahl von Magna Graz verringerte sich jedoch um 14 Prozent auf 67.631.
Trendwende in Graz erwartet
Mit den Rückgängen bei den Stückzahlen von Magna in Graz wird es bald Schluss sein: Magna Steyr baut sein Werk in Graz ja aus, der Grund sind neue Großaufträge von BMW und Jaguar Land Rover sowie Toyota – zudem ist heuer der Vertrag mit Daimler zur Fertigung der Mercedes-G-Klasse bis 2023 verlängert worden. Daher werden in den kommenden beiden Jahren rund 3.000 neue Arbeitskräfte benötigt. 2015 stieg die Mitarbeiterzahl ohne Lehrlinge von 3.587 auf 3.753.
Der gesamte Magna-Konzern peilt für heuer Gesamtumsätze von 35,8 bis 37,0 Milliarden Dollar an, wie der kanadische Konzern am Donnerstag weiter erklärte und damit die Bandbreite gegenüber den vorher gültigen 35,5 bis 37,2 Milliarden Dollar etwas abgesenkt hat. Abgesehen von Graz sollen dabei 30,7 bis 31,6 Milliarden Dollar – etwa ebenso viel wie bisher erwartet – auf diverse Autokomponenten entfallen. Das Gros der Umsätze wird heuer mit 19,2 bis 19,6 Milliarden Dollar in Nordamerika gesehen (etwas weniger als zuletzt), rund 9,0 bis 9,3 Milliarden Dollar in Europa (etwas mehr als zuletzt). (APA, 3.11.2016)