Man könnte glatt zum Verschwörungstheoretiker werden. Das FBI kommt jetzt mit Material heraus, das Hillary Clinton direkt (E-Mails auf dem Server des sexmanischen Gatten ihrer engen Beraterin) und indirekt (uralte Anschuldigungen gegen ihren Gatten Bill, als er noch Präsident war) belastet. Also belastet eigentlich nicht, denn das FBI sagt nur, wir untersuchen was, aber was genau und ob es wichtig ist, bleibt ein Geheimnis. Aber schädlich ein paar Tage vor der Wahl.

Das ist ein Bruch mit bisherigen Regeln des FBI im Wahlkampf. Kenner weisen darauf hin, dass die Veröffentlichung vielleicht nicht so sehr Clinton die Wahl kostet, aber bei den gleichzeitig stattfindenden Kongresswahlen den Demokraten schaden könnte. Und ohne Mehrheit im Kongress etwas weiterzubringen ist für einen Präsidenten sehr schwer ...

Schwenk nach Österreich. Dort wird das Auto des Kanzlers aus einem ominösen Wagen kilometerweit beim Schnellfahren gefilmt, und das Video kommt in die Krawallzeitungen. Ein besorgter Bürger, der halt zufällig das Kennzeichen des Kanzlerautos kennt ...

Im Kanzleramt vermutet man (mit einigem Grund) Sicherheitskräfte dahinter, Innenminister Wolfgang Sobotka schmettert das gleich mit "Unfug" ab. Schon, aber Sorgen über eine Polizei, die möglicherweise in die Politik eingreift, wird man sich schon machen dürfen. Nicht nur in den USA. (Hans Rauscher, 2.11.2016)