Wien – Österreichische Arbeitnehmer jammern laut einer Studie wenig über ihre Chefs und attestieren den Betrieben eine hohe Arbeitsmoral. Ältere Erwerbstätige sind dabei eher zufrieden, knapp ein Viertel der Jüngeren fühlt sich im Job unterfordert, geht aus einer Befragung der Jobplattform Willhaben hervor.

"Diese Befragung zeigt, dass ältere Arbeitnehmer ihre Arbeitsverhältnisse großteils sehr positiv bewerten, während sich ganz junge Erwerbstätige oftmals mehr Verantwortung und größere Aufgabenbereiche wünschen", sagte Markus Zink von Willhaben.

Gute Chefs

Den Führungsqualitäten ihres Chefs oder ihrer Chefin stellen die Befragten ein gutes Zeugnis aus: 37,1 Prozent stufen diese als "gut", 38,7 Prozent als "eher gut" ein. Knapp sechs Prozent bewerten die Führungskompetenzen ihres Vorgesetzten als "schlecht", 18,4 Prozent als "eher schlecht".

Auch die Arbeitsmoral in den Betrieben ist laut der Umfrage hoch. 35,1 Prozent der befragten Arbeitnehmer bewerten sie als "gut", 47,2 Prozent als "eher gut". Je älter der Befragte, desto höher wird die Arbeitsmoral im Unternehmen bewertet.

Junge wollen Verantwortung

Ein Drittel der befragten Arbeitnehmer bezeichnet sich als "sehr ausgelastet" im Beruf, mehr als die Hälfte als "ausgelastet". 12,5 Prozent fühlen sich unterfordert, bei den 15- bis 19-Jährigen sind es sogar 23,1 Prozent. Die höchste Berufsbelastung verspüren Befragte zwischen 40 und 49 Jahren.

Weniger rosig sieht es bei Work-Life-Balance-Maßnahmen aus: Nur der Hälfte der Befragten wird dabei ihren Angaben zufolge ein Entgegenkommen angeboten. Am meisten Rücksicht nehmen die Betriebe demnach auf ältere Arbeitnehmer mit flexiblen Arbeits- und Urlaubszeiten.

Temperatur stört

Bei den Störfaktoren am Arbeitsplatz liegt die Raumtemperatur mit 41,7 Prozent an erster Stelle, gefolgt von EDV-Problemen (25,7 Prozent) und Lärm (24,1 Prozent). Die Befragten klagen zudem über schlechte Lichtverhältnisse (20 Prozent), zu wenig Platz (18,9 Prozent) und Gerüche (18,7 Prozent).

Willhaben befragte für die Erhebung im dritten Quartal mehr als 1.000 Arbeitnehmer zwischen 15 und 65 Jahren. (APA, red, 2.11.2016)