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Ein Safari-Veranstalter und ein Führer betrachten die Überreste eines von Wilderern getöteten Elefanten in Tansania. Das illegale Töten von Elefanten führt laut einer neuen Studie auch zu erheblichen Einbußen im Tourismus.

AP

Washington/Wien – Um den Afrikanischen Elefanten, das größte landlebende Säugetier des Planeten, ist es gar nicht gut bestellt: Allein in den Jahren 2007 bis 2014 gingen die Bestände um 30 Prozent zurück. Der Hauptgrund dafür war die illegale Jagd auf die Tiere, um vor allem deren Elfenbein gegen teures Geld am Schwarzmarkt zu verkaufen.

Eine Gegenstrategie besteht logischerweise darin, die Wilderei und den Schwarzhandel zu bekämpfen, was nicht wenig Geld kostet. Doch laut einer neuen Studie von Robin Naidoo (WWF) und Kollegen der Uni Cambridge ist es nicht nur aus ökologischen, sondern auch aus ökonomischen Gründen sinnvoll, diese Mittel im Kampf gegen die Elfenbeinjäger aufzuwenden.

Umstrittene Quantifizierungen

Naidoo und sein Team haben im Fachblatt "Nature Communications" nämlich geschätzt, welche Einbußen durch die Elefantenjagd für den Tourismus in ganz Afrika entstehen. Die Forscher gingen davon aus, dass mehr Elefanten in den Reservaten und Nationalparks auch mehr Touristen anlocken und quantifizierten diese Annahme mit nicht ganz unumstrittenen Zahlen.

Am Ende kamen sie auf Einbußen im Tourismus von rund 23 Millionen Euro jährlich, die durch den Rückgang der Elefantenpopulationen in Afrika bedingt sind. Das sei, so schrieben Naidoo und Kollegen, deutlich mehr als die Kosten für die Maßnahmen gegen Wilderei. Das gelte insbesondere für die Savannenregionen in Süd- und Ostafrika, sehr viel weniger für die bewaldeten Regionen in Zentralafrika.

Die Naturschützer lassen freilich auch eine andere Vergleichszahl nicht unerwähnt: Der Elfenbeinhandel bringt jährlich knapp 600 Millionen US-Dollar. (tasch, 1.11.2016)