Tokio – Nach dem Skandal um einen Auftritt der japanischen Teenie-Band Keyakizaka46 mit an Nazi-Uniformen erinnernden Kostümen hat sich der Musikverlag Sony Music entschuldigt. "Wir entschuldigen uns von ganzem Herzen, dass wir unangenehme Gefühle erzeugt haben", erklärte das Unternehmen am Dienstag. Als Grund für den Fehlgriff bei der Kostümauswahl wurde "fehlendes Wissen" genannt.

Die Mädchen-Gruppe Keyakizaka46 war bei einem Halloween-Konzert am 22. Oktober in Yokohama mit schwarzen Mänteln und Mützen auf der Bühne erschienen. Auf den Mützen prangte ein goldener Vogel, der dem Nazi-Adler über dem Hakenkreuz ähnelte. Seither hagelte es Kritik – sowohl in den sozialen Medien in Japan als auch vom Simon-Wiesenthal-Center. Dieses erklärte: "Junge Teenager auf der Bühne und im Saal in Nazi-ähnlichen Kostümen tanzen zu sehen, löst großen Schmerz bei den Opfern des Nazi-Völkermordes aus."

"Unverzeihlich" und "inakzeptabel" nannten auch viele Nutzer beim Kurzmitteilungsdienst Twitter das Auftreten des in Japan äußerst populären Ensembles. "Schock-Marketing" wurde den Sängerinnen zudem vorgeworfen. Die 2015 von dem Produzenten Yasushi Akimoto aus der Taufe gehobene Retorten-Band äußerte sich selbst bisher nicht zu dem Vorfall. Auch Akimoto entschuldigte sich am Dienstag. (APA, 1.11.2016)