Pasadena – Eigentlich sollte er in Katastrophenfällen helfen, nicht selbst welche herbeiführen: Das Nasa Jet Propulsion Laboratory entwickelte Robosimian, um Menschen in gefährlichen Gebieten zu entlasten. Der von Affen inspirierte Roboter sollte künftig etwa Aufgaben nach Atomkatastrophen übernehmen können.

Doch viel ist nicht mehr von ihm übrig: Wie nun bekannt wurde, ist der Roboter im Juni bei einer heftigen Explosion zerstört worden. Dazu kam es, nachdem Ingenieure einen neuen Lithium-Ionen-Akku eingesetzt und den Ladevorgang gestartet hatten. Personen kamen dabei zum Glück nicht zu Schaden – die Projektmitarbeiter hatten den Raum kurz vor der Explosion verlassen.

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Gefährliche Kettenreaktion

Ein abschließender Untersuchungsbericht steht noch aus. Nach Angaben des Projektleiters Brett Kennedy dürfte aber eine beschädigte Zelle zu einer Überladung des Akkus mit folgenreicher Überhitzung geführt haben. Eine solche Hitzebelastung kann in Lithium-Ionen-Akkus zu einer thermischen Kettenreaktion führen, an deren Ende die Entflammung oder gar Explosion der Batterie steht.

Das Problem ist alles andere als neu, in den vergangenen Wochen sorgte vor allem ein Smartphone von Samsung für Schlagzeilen. "Schon eine einzelne Lithium-Ionen-Zelle in einem Smartphone ist gefährlich, aber sie kann nicht zu einer gigantischen Explosion führen", sagte der Materialwissenschafter Jay Whitacre von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh. "Robosimian hatte aber 96." Umstehende Personen hätten sich dabei schwere Verletzungen zuziehen können.

Unmittelbar nach der Explosion versuchte zunächst ein Praktikant, der im Nebenraum gearbeitet hatte, das Feuer zu löschen – vergeblich, wie im Video zu sehen ist. (red, 31.10.2016)