Lkw auf Schiene.

Foto: ÖBB

Innsbruck – Die ÖBB erhöhen zum Start des Sektoralen Lkw-Fahrverbots auf Teilen der Tiroler Inntalautobahn (A12) mit 1. November die Kapazität der Rollenden Landstraße (RoLa) auf der Brenner Strecke um rund 30 Prozent. Die Rail Cargo Group, die Güterverkehrssparte des ÖBB-Konzerns, stellt zu den bestehenden 34 Verbindungen täglich acht zusätzliche Züge zur Verfügung, teilte das Unternehmen am Montag mit.

Mit den nun 42 Verbindungen könnten pro Tag bis zu 770 Lkw "huckepack" durch Tirol befördert werden, hieß es. Umgerechnet auf das Jahresvolumen wurde die Kapazität um rund 40.000 Stellplätze ausgebaut. Damit stehen pro Jahr insgesamt 217.000 Stellplätze für Schwerfahrzeuge zur Verfügung.

Keine völlige Auslastung 2016

Im vergangenen Jahr wurden 154.860 Lkw auf der Brenner-RoLa transportiert, so die ÖBB. Im heurigen Jahr waren es bis Ende September 114.300 Lkw. Die Auslastung lag bisher bei über 80 Prozent.

Mit 1. November gilt die erste Stufe des Sektoralen Lkw-Fahrverbots für bestimmte Güter auf der Inntalautobahn zwischen Ampass und Langkampfen. Betroffen sind Güter wie Abfälle, Steine, Aushub, Rundholz, Nichteisen- und Eisenerze, Stahl, Fliesen sowie Marmor und Travertin. Das Verbot erfolgt schrittweise je nach Schadstoffklasse der Schwerfahrzeuge. Vorerst ausgenommen sind Lkw der Euroklasse VI, also schadstoffärmere.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte das Sektorale Fahrverbot in Tirol bereits zweimal gekippt. 2003 hatte die EU-Kommission sogar eine einstweilige Verfügung erlassen. Zuletzte zeigte man sich beim Land aber zuversichtlich, dass dies diesmal nicht der Fall sein werde. Tirol will mit dem Fahrverbot mittelfristig jährlich bis zu 200.000 Lkw-Ladungen von der Straße auf die Schiene verlagern. (APA, 31.10.2016)