Das Krimiduo ist mit "Himmelhorn" erneut im Allgäu unterwegs.

Foto: Droemer

Hohe Berge haben die Eigenschaft, manchmal Leute abstürzen zu lassen. Die drei Menschen, deren Leichen Kommissar Kluftiger bei einem Ausflug mit seinem E-Bike findet, könnten verunfallt sein. Aber das sind sie nicht. Und schon wieder gibt’s keinen Handyempfang in der Schlucht. Klufti wittert böse Absicht. War doch der Boden um das Bäumchen, das den Seilschaften zur Sicherung diente, diskret angegraben worden. Und die Opfer waren keine unbedarften Halbschuhtouristen, sondern erfahrene Bergsteiger. Zudem ist eine Helmkamera verschwunden.

Das fleißig schreibende Duo Volker Klüpfel und Michael Kobr ist wie immer im Allgäu unterwegs. Die Figuren sind aus vorigen Romanen bekannt, man kann sich daher wie bei alten Freunden in der guten Stube niederlassen. Anflüge von älplerischer Blutrache erinnern an Das Finstere Tal, werden aber von ausschweifend-geschwätzigen Familieninteraktionen neutralisiert. Die schlichten Originaleinträge in den Gipfelbüchern rund ums Himmelhorn sind ein "literarisches" Erlebnis für sich. (Ingeborg Sperl, 28.10.2016)