Gernot Kulis fuhr einfach mit seiner Zustell-Pizza mit nach Hause. Stimmt wirklich. Und wenn nicht, ist es zumindest comedy-typisch erfunden.

Wer das Soloprogramm des "Ö3-Callboys" noch nicht gesehen hat, für den wird es langsam Zeit, denn der Comedian dreht gerade die letzte Kulisionen-Runde der Tour 2016/17. Am 3. November beschattet er im Wiener Stadtsaal Polizeistationen, spielt sich mit Facebook, kulidiert mit Menschen, Tieren oder Notrufsäulen und lässt das Publikum an seinen Callboy-Telefonhighlights teilhaben – und die sind zum Schreien.

Wien – Graz – Kärnten

Gernot Kulis lebt in Wien, ist im Sommer oft in Kärnten, "weil meine Familie ja dort wohnt". Station wird oft in Graz gemacht, "dort bin ich zur Schule gegangen, habe gearbeitet, kenne viele Leute. Wien-Graz-Kärnten, das ist meine Achse."

Die jetzige Tour führt durch ganz Österreich. "Wir sind meist zu dritt, manchmal auch zu viert unterwegs." Die Techniker im Mercedes Sprinter, Kulissen inklusive. "Wenn für mich kein Platz mehr ist, dann fahre ich mit meinem Audi A6 Allroad hinterher."

280.000 Kilometer

Der Kombi gehört dem Künstler seit 2008. "Der ist fantastisch. Er ist komfortabel und angenehm zu fahren, besonders auf der Autobahn. Auf Tour fährt man ja 90 Prozent auf der Autobahn. Man kann sich im Allroad gut entspannen. Mir soll die Tour ja Spaß machen. Wenn ich oft vier, fünf Stunden im Auto sitzen muss, sollte es auch passen." 280.000 Kilometer zeigt der Tacho an. "Trotzdem fährt er sich wie ein neues Auto. Jetzt könnte der Autohändler sagen ,Na, der neue fährt schon besser‘ – ist eh logisch, aber ich bin sehr glücklich mit ihm."

Kulis ist zwar "nicht der Auto-Vollfreak, aber ich bin Tourenwagen-Meisterschaften und Kart-Rennen gefahren". In der Stadt ist Kulis gerne mit seinem Scooter unterwegs: "Der ist weltklasse. Man kann ihn in die Straßenbahn mitnehmen, mit ihm fahr ich lieber als mit dem Radl. Man hat ein gutes Tempo und fühlt sich auch sicher damit."

Scooter und Tourenwagen

Auch eine Vespa steht zur Verfügung. "In der Stadt fahre ich von Ende März bis Ende Oktober damit." Kulis steht auf Bewegung: "Von Jet-Ski über Tourenwagen, Kart, Scooter, Vespa bis Auto – ich bin mit allem unterwegs. Als Teenager bin ich wie ein Wahnsinniger mit dem Rad herumgezogen, Hauptsache Tempo. Die Warterei habe ich noch nie ausgehalten."

Als Youngster in Graz war das Geld knapp, Öffis gab es zu später Stunde nicht mehr zum Nachhause kommen, Kulis wusste sich zu helfen: "Ich bin dann in eine Pizzeria, habe mir eine Pizza zum Zustellen bestellt und bin dann gleich mit nach Hause gefahren." Oder hat sich um einen Job beworben. "Im Inserat stand ,Fixes Dienstrad‘." Kulis, damals schon nicht mundfaul, hat angerufen: "Der Job würde perfekt passen, ich habe eh kein Auto, ein fixes Dienstrad könnt ich da schon brauchen. Könnte ich damit auch privat unterwegs sein?" (Jutta Kroisleitner, 28.10.2016)