Da fühlt er sich wohl, der Ford Ranger, im Wald, zwischen den Traktoren.

Foto: Guido Gluschitsch

Der Baum war rasch ausgesucht, es war eine prächtige Buche, 20 Meter hoch, und der Mann, den sie Edge nennen, fällte sie mit sicherer Säge. Der Baum war zu zerlegen und aus dem Wald zu schaffen, das ging souverän mit einem Steyr-Traktor, Baujahr 1956, also genau 60 Jahre alt, der tuckert immer noch wie ein junger. Auch das Spalten des zersägten Stammes übernahm der Traktor mit einer Spindel, wie sie heute vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß ist, die aber wunderbar funktioniert. Ratschratsch.

Holzspaltereien

Lediglich für den unteren, recht mächtigen Stamm musste Michael, der freundliche Nachbar im kärntnerischen Bogenfeld, mit seinem modernen Holzspalter ausrücken, diesen brachte er mit seinem neuen und mächtigen Lindner-Traktor zum Holz.

Die Arbeit für den Holzlaien bestand dann im Aufschlichten der Scheite, das wurde eine wunderbare Holzkrede (so sagt man in Kärnten) von sieben Meter Länge und drei Meter Höhe. Das sollte für die nächsten Jahre reichen, der Kamin in Wien ist eher ein Öfchen.

Handgestreicheltes Holz

Der erste Transport von Holz nach Wien war dann auch recht überschaubar, zumal der Nutznießer des Holzes mit einem Fiat Spider nach Kärnten gereist war. Da passen – bei sorgfältiger Schlichtung – zwei handgestreichelte Holzscheite in den Kofferraum. Der Kärntner Traktorfahrer schüttelt verwundert den Kopf. Das Wochenende darauf reiste der Wiener Holznutznießer allerdings mit einem Ford Ranger Doppelkabinen-Pick-up an. Da nickte auch der Kärntner Traktorfahrer andächtig, als die Scheite lässig auf die Ladefläche geschupft wurden. (Michael Völker, 6.11.2016)