Künstlerische Darstellung des eurasischen Höhlenlöwen.

Illustr.: Pavel Kosintsev

In dieser Höhle im Norden Spaniens fanden sich Überreste eines Exemplars, die von Menschen bearbeitet wurden.

Foto: Pedro Saura

Madrid – Der eurasische Höhlenlöwe (Panthera leo spelaea) gehörte zu den größten Löwen, die je gelebt haben. Er starb vor 12.000 bis 14.000 Jahren aus bisher ungeklärter Ursache aus. Laut einer aktuellen Studie in "Plos One" könnte der Mensch daran nicht unbeteiligt gewesen sein.

Die Jagd auf Höhlenlöwen, vor allem wegen ihres Fells, habe womöglich zum Aussterben der Tiere beigetragen, berichten Forscher um Marián Cueto von der Universität Cantabria. Sie untersuchten Zehenglieder eines Löwen, die in der Höhle La Garma im Norden Spaniens gefunden worden waren.

Häutungstechnik

Die Knochen weisen der Studie zufolge Kerben auf, die mit einer bestimmten Technik erzeugt wurden. Dies Verfahren nutzten demnach später auch moderne Jäger beim Häuten ihrer Beute, insbesondere, wenn sie die Krallen am Fell gelassen hätten. Die Forscher vermuten, dass das Löwenfell möglicherweise auf den Boden der Höhle gelegt wurde. Es könne auch zu rituellen Zwecken genutzt worden seien.

Von den Menschen des Oberen Jungpaläolithikums weiß man bisher nur, dass sie kleinere Tiere jagten. Archäologische Hinweise auf die Löwenjagd sin gering. Die Studienautoren mahnen auch weiterhin zur Vorsicht: Die Funde seien Hinweise, aber kein eindeutiger Beweis für eine frühe menschliche Löwenjagd. (APA, red, 27.10.2016)